Kiew (Reuters) - Die ukrainische Wirtschaft ist wegen des russischen Angriffskriegs um fast 30 Prozent eingebrochen.
Kiew (Reuters) – Die ukrainische Wirtschaft ist wegen des russischen Angriffskriegs um fast 30 Prozent eingebrochen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im vergangenen Jahr um 29,1 Prozent, wie das Statistikamt mitteilte. Der Einmarsch russischer Truppen sorgte für den Tod zehntausender Menschen, für die Vertreibung von Millionen Ukrainern, beschädigte Industrie und Stromnetz sowie die Landwirtschaft. Die Ukraine hat jetzt nur noch einen stark eingeschränkten Zugang zu den Schwarzmeerhäfen. Diese wiederum sind aber extrem wichtig für die Ausfuhr von Getreide und Metallen, die eine bedeutende Stütze der exportorientierten Wirtschaft ist.
Das BIP könnte nach Einschätzung der Regierung in Kiew 2023 um ein Prozent wachsen, da sich die Lage in den Bereichen Verkehr, Einzelhandel und Bau verbessere. Das Wirtschaftsministerium hatte zuletzt erklärt, die Exporte seien 2022 um 35 Prozent zum Vorjahr gesunken und das Volumen dabei um 38,4 Prozent zurückgegangen. Die ukrainische Getreideernte fiel aufgrund der Invasion Russlands auf 53 Millionen Tonnen, nach einem Rekord von 86 Millionen Tonnen 2021. Der Metallsektor als ein weiterer Schlüsselzweig der Wirtschaft musste ebenfalls dem Krieg Tribut zollen. Die Stahlproduktion ging um fast 71 Prozent zurück, da mehrere große Standorte zerstört oder besetzt wurden.
(Bericht von Pavel Polityuk, geschrieben von Klaus Lauer und Christian Götz; redigiert von Reinhard Becker. – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.