(Reuters) - Das Vertrauen ist futsch und Kunden räumen ihre Konten leer. Seit dem Kollaps der Kryptobörse FTX kämpfen viele Unternehmen aus der Branche ums Überleben.
(Reuters) – Das Vertrauen ist futsch und Kunden räumen ihre Konten leer. Seit dem Kollaps der Kryptobörse FTX kämpfen viele Unternehmen aus der Branche ums Überleben.
Daher setzen sie große Teile ihrer Belegschaft vor die Tür. Nachfolgend eine Auswahl von angekündigten Stellenstreichungen seit Anfang November 2022.
Die Kryptobörse Huobi will eigenen Angaben zufolge etwa 20 Prozent der Belegschaft entlassen. Die Quote stehe aber noch nicht fest. Nach Aussagen von Justin Sun, Mitglied im Beratergremium der Firma und Gründer des Krypto-Tokens Tron, beschäftigt Huobi bislang 1100 Personen.
Wenige Stunden vor Huobi kündigt die Kryptobank Genesis, die im Zuge des Zusammenbruchs der Börse FTX im November 2022 in Schieflage geraten ist, an, in einer zweiten Runde von Entlassungen binnen sechs Monaten 30 Prozent der Jobs abzubauen. Dem “Wall Street Journal” zufolge denkt das Institut auch über einen Insolvenz-Antrag nach. Ende November hatte es Gerüchte um eine bevorstehende Zahlungsunfähigkeit zurückgewiesen.
Genesis-Rivale Silvergate will 200 Stellen streichen. Das sind 40 Prozent der Belegschaft. In den vergangenen Monaten haben Kunden mehr als acht ihrer zuvor insgesamt rund zwölf Milliarden Dollar schweren Einlagen bei der Kryptobank abgezogen.
Der auf Kryptowährungen spezialisierte Zahlungsabwickler Wyre macht einem anderen Medienbericht zufolge komplett dicht. Zuvor war die 1,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Wyre durch den Zahlungssoftware-Anbieters Bolt geplatzt.
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge setzt die Handelsplattform und Kryptobank Amber 60 Prozent ihrer 1100 Beschäftigten vor die Tür. Außerdem strich sie die Boni für 2022 und kürzte die Gehälter des Managements.
Bei der australischen Kryptobörse Swyftx müssen dem Branchendienst Coindesk zufolge 35 Prozent der Beschäftigten ihren Hut nehmen. Die Firma verkleinere den Personalstand um 90 Personen.
Coindesk vermeldete außerdem den Abbau von 30 Prozent der Stellen bei der Kryptobörse Bybit. Über die Zahl der Betroffenen gab es zunächst keine Angaben.
Mit Kraken baut eine der weltweit führenden Kryptobörsen Personal ab. Etwa 30 Prozent des Personals oder 1100 Beschäftigte müssen den Angaben zufolge ihre Schreibtische räumen.
Die Kryptobank BlockFi, die eigentlich von FTX übernommen werden sollte, schlitterte Ende November 2022 in die Insolvenz. Parallel dazu setzte sie zwei Drittel der 292 Beschäftigten an die Luft.
Die Kryptowährungsbörse Coinbase kündigte 2022 zwei Mal Stellenstreichungen an. Ihnen fallen insgesamt knapp 1200 Beschäftigte oder rund 20 Prozent der Belegschaft zum Opfer. Die zweite Entlassungsrunde wurde am 10. November bekanntgegeben.
(Zusammengestellt von Hakan Ersen, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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