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G7 segnet neue Investitionen in Gas ab – Loslösung von Russland

Von:
Reuters
Aktualisiert: Jun 28, 2022, 10:36 GMT+00:00

Schloss Elmau (Reuters) - Die G7-Staaten haben sich darauf geeinigt, mögliche Preisobergrenzen für russisches Öl und Gas zu prüfen.

Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz, der britische Premierminister Boris Johnson, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der japanische Premierminister Fumio Kishida, der französische Präsident Emmanuel Macron und der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel posieren während des ersten Tages des G7-Gipfels für ein Foto neben einer Bank, auf der die damal

Schloss Elmau (Reuters) – Die G7-Staaten unterstützen angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine vorübergehend Investitionen in fossile Energien.

Das geht aus der Abschluss-Erklärung des G7-Gipfels hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. “In diesen außergewöhnlichen Umständen können öffentlich unterstützte Investitionen in den Gassektor als vorübergehende Maßnahmen angemessen sein”, heißt es mit Blick auf die Bemühungen, sich möglichst schnell von russischem Öl und Gas unabhängig zu machen. Hintergrund ist die Suche nach alternativen Gas-Lieferanten, die ihrerseits Investitionen in die Exploration neuer Gasfelder fordern. Auch Kanzler Olaf Scholz hatte auf seiner Afrika-Reise gesagt, dass dies angesichts des Ziels richtig sei, sich von Energielieferungen aus Russland zu lösen.

Ausdrücklich werden auch Investitionen in Flüssiggas (LNG) begrüßt, weil LNG eine wachsende Bedeutung bekommen müsse. Die G7-Staaten betonen allerdings, dass dies nicht die Klimaschutzziele infrage stellen dürfe. Es könne sich deshalb nur um vorübergehende Maßnahmen handeln. Zugleich betonen die G7-Regierungen die Notwendigkeit, verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren.

Die G7 wollen zudem Russlands Einkünfte aus Energieexporten beschneiden. “Wir werden unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die Energieversorgung zu sichern und durch außergewöhnliche Marktbedingungen bedingte Preissprünge zu verringern, indem wir unter anderem zusätzliche Maßnahmen wie Preisobergrenzen prüfen”, heißt es in der Abschlusserklärung. “Wir bekräftigen unsere Verpflichtung, unsere Abhängigkeit von russischer Energie schrittweise zu verringern, ohne unsere Klima- und Umweltziele zu gefährden.”

Bei der beschlossenen Prüfung einer Preisobergrenze für russisches Öl soll in Verhandlungen erreicht werden, dass sich auch Schwellenländer beteiligen. Zudem zielen die G7-Staaten darauf, auch die Transportmöglichkeiten für russisches Öl zu begrenzen. Hintergrund ist, dass Tanker Sicherheitszertifikate und Versicherungen benötigen. “Wir laden alle gleichdenkenden Länder ein, sich unseren Maßnahmen anzuschließen”, heißt es mit Blick auf Demokratien wie Indien. Indien hat ebenso wie China seine Ölimporte aus Russland seit Beginn des Krieges in der Ukraine deutlich erhöht. Die G7 hatten Indien, Indonesien, Südafrika, Senegal und Argentinien zu dem Gipfel auf Schloss Elmau eingeladen. Die USA sind bereits aus dem Import russischen Öls ausgestiegen, die EU wollen ihn bis Jahresende beenden.

(Bericht von Andreas Rinke, Alexander Ratz, Angelo Amante; redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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