Frankfurt (Reuters) - Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Montag niedriger starten.
Frankfurt (Reuters) – Ein drohender Rückschlag für den wichtigen Handelspartner China wegen erneut steigender Corona-Zahlen bremst die Aktienmärkte aus.
Dax und EuroStoxx50 fielen am Montag um jeweils rund ein halbes Prozent auf 14.371 und 3909 Punkte. An der Wall Street deuteten die US-Futures ebenfalls auf einen schwächeren Handelsstart hin. “Die Hoffnungen auf ein schnelles Ende der Zero-Covid-Strategie können fürs Erste ad acta gelegt werden”, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.
Die eingetrübten Aussichten wegen der wiederaufgeflammten Coronavirus-Pandemie in der Volksrepublik belastete auch Rohstoffe. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um knapp ein Prozent auf 87,14 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis für das Industriemetall Kupfer fiel um fast zwei Prozent auf 7946 Dollar je Tonne.
Trotz der aktuellen Kursrücksetzer am Aktienmarkt sei der Aufwärtstrend aber weiter intakt, gab Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets, zu bedenken. Grund hierfür sei der fallende Ölpreis. “Offenbar waren die Ängste vor einem Lieferengpass durch Sanktionen und Embargos der russischen Lieferungen unbegründet. Sowohl für die Inflation als auch die Unternehmen und damit für den Aktienmarkt eine gute Nachricht.”
ERZEUGERPREISE GEHEN ZURÜCK – BITCOIN UNTER DRUCK
In dieses Bild passte der Rekord-Rückgang der deutschen Erzeugerpreise im Oktober um 4,2 Prozent zum Vormonat. “Allerdings können sich die Endverbraucher noch nicht so richtig mitfreuen”, warf LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch ein. Denn für sie seien die Energiepreise anders als für Großkunden im Oktober weiter gestiegen.
Gleichzeitig litten Cyber-Devisen erneut unter den Nachwehen des Kollapses der Kryptowährungsbörse FTX. Bitcoin verbilligte sich um drei Prozent auf 16.165 Dollar, Ethereum fiel um mehr als sechs Prozent auf 1133 Dollar. “Es dominiert nach wie vor die Furcht, dass weitere Krypto-Unternehmen in den kommenden Tagen und Wochen kollabieren könnten”, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Einige Firmen sind bereits ins Trudeln geraten.
SUSE ÜBERZEUGT MIT AUSBLICK – VALLOUREC ENTTÄUSCHT
Bei den deutschen Aktienwerten stach Suse mit einem Kursplus von bis zu 8,5 Prozent heraus. Die operative Gewinnmarge für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 wird ersten Berechnungen des Softwarehauses zufolge bei 36 bis 37 Prozent und damit am oberen Ende der angepeilten Spanne liegen. Für 2022/2023 visiert der Linux-Spezialist ein wechselkursbereinigtes Umsatzplus von elf bis 13 Prozent und eine weitere Verbesserung der Gewinnmarge an. Das sei ein optimistischerer Ausblick als von ihm erwartet, kommentierte Analyst Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies.
Dagegen gaben die Titel von Vallourec in Paris um rund neun Prozent nach, nachdem der Anstieg des Kerngewinns hinter den Erwartungen geblieben war. Die höheren Energiekosten an den deutschen Standorten würden sich wohl bis ins nächste Jahr hinein bemerkbar machen, teilte der französische Stahlhersteller mit.
In London verbuchte Virgin Money mit einem Plus von zeitweise knapp 16 Prozent unterdessen den größten Kurssprung seit zwei Jahren. Das britische Geldhaus steigerte seinen Vorsteuergewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022 den Angaben zufolge um 43 Prozent auf umgerechnet 686 Millionen Euro. Außerdem kündigte Virgin Money eine Abschluss-Dividende von 7,5 Pence je Aktie und den Rückkauf weiterer Anteilsscheine im Volumen von 58 Millionen Euro an.
(Bericht von Stefanie Geiger, Hakan Ersen; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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