Berlin (Reuters) - Hohe Mieten drängen einer Studie zufolge mehr Menschen aus den sieben größten deutschen Großstädten.
Berlin (Reuters) – Hohe Mieten drängen einer Studie zufolge mehr Menschen aus den sieben größten deutschen Großstädten.
Im Schnitt wolten dort 44 Prozent der Mietsuchenden innerhalb der eigenen Stadt eine neue Wohnung finden, wie das Portal ImmoScout24 am Donnerstag zu seiner Auswertung mitteilte. 35 Prozent zieht es in den Speckgürtel, elf Prozent aufs Land. Zum Vergleich: Anfang 2019 wollte noch etwa jeder Zweite in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf innerhalb der Stadtgrenzen ein neues Zuhause finden.
“Neben dem Wunsch nach einem ruhigeren Wohnort dürften insbesondere die seit Jahren steigenden Mieten und das knappe Angebot in den Metropolen für viele ausschlaggebend sein”, sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. “Diese Entwicklung verdeutlicht, dass es in den Metropolen an bezahlbarem Wohnraum mangelt.” Die Lage sei angespannt und werde sich langfristig zuspitzen, wenn wirksame Maßnahmen seitens der Politik ausblieben. Aktuell wird wegen gestiegener Zins- und Materialkosten weniger gebaut als in den Vorjahren.
In München ist der Anteil derer, die eine Mietwohnung außerhalb suchen, am höchsten: In der bayrischen Landeshauptstadt entfallen 43 Prozent der Suchanfragen nach einer Immobilie zur Miete auf den Speckgürtel, weitere zwölf Prozent auf den ländlichen Raum. “Die Münchner Angebotsmieten sind im Metropolenvergleich mit Abstand am höchsten und drängen immer mehr Menschen aus der Landeshauptstadt”, hieß es zur Begründung.
In Berlin ist der Anteil derer, die ein Zuhause zur Miete innerhalb der Stadt suchen, mit rund 53 Prozent deutlich höher als in München oder auch in Köln. Dennoch verzeichne das Berliner Stadtgebiet bei Mietsuchenden gegenüber 2019 ein Minus von knapp zehn Prozentpunkten und damit den größten Rückgang im Metropolenvergleich. Gleichzeitig steigt der Anteil der Miet-Suchanfragen im Speckgürtel der Hauptstadt von 22 auf 29 Prozent und im ländlichen Raum von sechs auf neun Prozent.
(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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