Washington/Los Angeles (Reuters) - Nach einem Milliardenauftrag des US-Bahnbetreibers Amtrak baut Siemens eine neue Zug-Fabrik in North Carolina.
Washington/Los Angeles (Reuters) – Nach einem Milliardenauftrag des US-Bahnbetreibers Amtrak baut Siemens eine neue Zug-Fabrik in North Carolina.
Das Werk, in dem bis 2028 mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, werde in der Kleinstadt Lexington unweit der Metropole Charlotte entstehen, teilte Siemens am Dienstag mit. “Wir glauben an den Markt, wir sind schon jetzt stark vertreten, und wir verstärken unser Engagement”, sagte Siemens-Chef Roland Busch der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Münchner Technologiekonzern gibt für das neue Werk 220 Millionen Dollar aus. Auf dem 80 Hektar großen Gelände nahe der Ostküste der USA sollen vom nächsten Jahr an Waggons für Personenzüge gebaut sowie Loks und Waggons gewartet und instandgesetzt werden. Bisher werden diese Lokomotiven und Waggons nur in Sacramento im Bundesstaat Kalifornien – an der Westküste – gefertigt. Das dortige Werk platze inzwischen aber aus allen Nähten, sagte Busch.
“Wir haben ein klares Bekenntnis der US-Regierung, in die Infrastruktur zu investieren und den Mobilitätssektor grüner zu gestalten”, sagte Busch. Wachstumschancen gebe es auch im Fernverkehr mit Hochgeschwindigkeitszügen. Das Auto-Land besinnt sich gerade wieder auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Busch hatte bereits im Februar ein neues Eisenbahn-Werk zur Abwicklung der neuen Aufträge in den USA in Aussicht gestellt: “Da könnte noch was kommen.” 2018 hatte Amtrak 75 elektrische “Charger”-Loks bestellt, von denen die ersten schon im Betrieb sind. Vor knapp einem Jahr kamen 50 Bestellungen hinzu, die bis 2029 ausgeliefert werden sollen. Damit summiert sich das Auftragsvolumen von Amtrak für Siemens auf rund zwei Milliarden Dollar.
Siemens erhält dafür vom US-Bundesstaat North Carolina einen nicht bezifferten Investitionszuschuss für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Lexington wird insgesamt der neunte Standort der Zug-Sparte Siemens Mobility in den USA. Diese beschäftigt in dem Land 4000 Menschen. Allein in den vergangenen vier Jahren habe der Konzern dort 400 Millionen Dollar in die Erweiterung der Kapazitäten investiert.
(Bericht von Nandita Bose und Lisa Baertlein; Geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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