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Kartellverdacht bei Duftstoffkonzernen – Symrise im Visier

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 8, 2023, 09:35 GMT+00:00

Zürich (Reuters) - Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen vier Hersteller von Duftstoffen und Duftinhaltsstoffen eingeleitet.

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Aromen- und Riechstoffherstellers Givaudan in seinem Innovationszentrum in Kemptthal, Schweiz

Brüssel/Zürich/Frankfurt (Reuters) – Die weltweit führenden Duft- und Aromenhersteller sind in das Visier der Wettbewerbshüter geraten.

Sowohl die EU-Kartellbehörde als auch die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) haben Untersuchungen gegen die Unternehmen wegen des Verdachts auf wettbewerbswidrige Absprachen eingeleitet. Betroffen seien die beiden Schweizer Hersteller Firmenich und Givaudan, der deutsche Dax-Konzern Symrise sowie International Flavors & Fragrances (IFF) aus den USA, erklärte die Weko am Mittwoch.

Givaudan und Symrise bestätigten die Untersuchungen. Ein Symrise-Sprecher sagte, das Unternehmen aus dem niedersächsischen Holzminden, das am Mittwoch seine Jahresbilanz veröffentlichte, kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Dies erklärte auch Givaudan. Symrise ist nach eigenen Angaben derzeit die weltweite Nummer drei im etwa 39 Milliarden Euro großen Markt für Geschmacks- und Duftstoffe. Marktführer ist demnach IFF, gefolgt von Givaudan, Firmenich liegt auf Platz vier. Symrise-Aktien verloren am Morgen rund vier Prozent, Givaudan gaben um drei Prozent nach.

Die EU-Kartellbehörde untersuchte am Dienstag in mehreren Mitgliedsländern Unternehmen und einen Verband der Duftstoffbranche. Die Behörde befürchtet, dass es bei der Lieferung von Duftstoffen und Duftinhaltsstoffen zu Absprachen gekommen ist, die gegen die Kartellvorschriften verstoßen. Die Razzien seien in Absprache mit dem US-Justizministerium und den Wettbewerbsbehörden in Großbritannien und der Schweiz ausgeführt worden. Die Kommission nannte weder die Namen der Unternehmen noch des Verbandes oder der Länder.

Laut Weko gab es an verschiedenen Standorten der Firmen Hausdurchsuchungen wegen möglicher Absprachen im Markt für Duftstoffe. “Es besteht der Verdacht, dass sie ihre Preispolitik koordinierten, ihre Konkurrentinnen daran hinderten, bestimmte Kundinnen zu beliefern, und die Herstellung gewisser Duftstoffe beschränkten”, teilte die Schweizer Behörde mit. Im Rahmen der Untersuchung soll geprüft werden, ob tatsächlich kartellrechtlich unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen vorliegen. Duftstoffe werden vielfältig eingesetzt, vor allem in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten sowie Wasch- und Reinigungsmitteln.

(Bericht von Patricia Weiß, Foo Yun Chee, Oliver Hirt und Paul Arnold, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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