Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen deutlichen Ausbau Erneuerbarer Energien und der klimafreundlichen Wärmeversorgung in Deutschland angekündigt.
Berlin (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen deutlichen Ausbau Erneuerbarer Energien und der klimafreundlichen Wärmeversorgung in Deutschland angekündigt.
“Ab 2024 werden wir jedes Jahr 500.000 neue Wärmepumpen installieren”, sagte er am Dienstag in Berlin beim Verband kommunaler Unternehmen mit Blick auf die Debatte um den schrittweisen Ausstieg aus Gas- und Ölheizungen. Zudem würden die Gaskraftwerke deutlich ausgebaut, die später dann auch mit Wasserstoff betrieben werden könnten. Eine Zahl nannte er in seiner Rede nicht. “Wasserstoff kann und wird Erdgas, Öl und Kohle ersetzen – insbesondere in der Industrie, im Energiesektor aber auch im Luft-, See- und Schwerlastverkehr”, sagte Scholz.
Der Strombedarf werde von heute 600 auf 750Terawattstunden bis zum Jahr 2030 steigen. Davon würden dann 80 Prozent durch Erneuerbare Energien erzeugt. “Bis 2030 wollen wir in Deutschland zehn Gigawatt Elektrolyseleistungaufbauen – das sind doppelt so viel wie in der NationalenWasserstoffstrategie ursprünglich vorgesehen”, fügte er mit Blick auf die Wasserstoff-Produktion hinzu. Energie in Deutschland müsse bezahlbar bleiben. Scholz (SPD) stellte sich dabei hinter die Ankündigung von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), einen Industriestrompreis zu ermöglichen – indem Firmen direkt vom Energieerzeuger Ökostrom einkaufen können. Der Bund werde sogenannte Power Purchase Agreements zwischen Abnehmern und Erzeugern Erneuerbarer Energien fördern, sagte Scholz.
Habeck hatte am Montag angekündigt, schnell ein Konzept für einen Industriestrompreis in Deutschland umzusetzen. Er nannte Entstehungskosten für Erneuerbare Energien von fünf bis neun Cent, die voll bei den Unternehmen ankommen sollten, etwa durch Direktverträge. “Das wäre ein Bestandteil eines Industriestrompreises aus dem Markt heraus”, sagte Habeck.
Dem Bundesverband Wärmepumpen zufolge war der Absatz an Heizungs-Wärmepumpen von 120.000 im Jahr 2020 über 154.000 im Jahr 2021 auf 236.000 im vergangenen Jahr gestiegen.
(Bericht von Andreas Rinke. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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