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Langsameres Wachstum in der Schweiz – aber wohl keine Rezession

Von:
Reuters
Veröffentlicht: May 31, 2022, 10:52 GMT+00:00

Zürich (Reuters) - Die Schweizer Wirtschaft könnte sich nach Einschätzung der Regierung im laufenden Jahr wegen der höheren Inflation, des Kriegs in der Ukraine und den Corona-Eindämmungsmaßnahmen in China weniger erholen als bislang angenommen.

ARCHIV: Die Schweizer Nationalflagge flattert hinter einem Schild auf dem Bundesplatz in Bern, Schweiz

Zürich (Reuters) – Die Schweizer Wirtschaft könnte sich nach Einschätzung der Regierung im laufenden Jahr wegen der höheren Inflation, des Kriegs in der Ukraine und den Corona-Eindämmungsmaßnahmen in China weniger erholen als bislang angenommen.

Mit einer Rezession rechnet Ronald Indergand, Ökonom beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), aber nicht. “Es ist möglich, dass wir in diesem Jahr im Ausland und in der Schweiz ein langsameres Wachstum sehen als in unserer vorherigen Prognose”, sagte Indergand am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters. “Aber wir werden trotzdem beträchtliche Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts sehen, und ich glaube nicht, dass das Risiko einer unmittelbaren Rezession besteht, weil es immer noch Raum für die Fortsetzung der Erholung nach der Pandemie gibt.” Die Unsicherheiten seien aber nach wie vor groß und hätten insbesondere in China zugenommen, warnte der Ökonom.

Zu einer möglichen Senkung der Seco-Konjunkturprognose hielt sich Indergand bedeckt. “Es gibt immer noch Raum für einen starken Erholungseffekt, insbesondere in Bereichen wie dem Gastgewerbe und dem Transportsektor, von dem ich erwarte, dass er im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres zum Tragen kommt.” Die nächste Seco-Wirtschaftsprognose wird am 15. Juni erwartet. Im März hatten die bei der Behörde angesiedelten Wirtschaftsexperten der Regierung die Wachstumsprognose für das laufende Jahr wegen des Kriegs in der Ukraine und der anziehenden Teuerung bereits auf 2,8 Prozent gesenkt. 2021 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,6 Prozent gestiegen.

Im ersten Quartal gewann die Erholung der Schweizer Wirtschaft etwas an Fahrt. Das BIP stieg nach vorläufigen Berechnungen des Seco im Zeitraum Januar bis März gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent. Zu dem Wachstum habe insbesondere der Industriesektor beigetragen. Im Schlussquartal 2021 hatte sich die Konjunkturerholung angesichts der Einschränkungen zur Eindämmung der Ansteckungswelle mit der Coronavirus-Variante Omikron merklich abgeschwächt: Die Wirtschaftsleistung der Alpenrepublik war im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gewachsen, nachdem sie im dritten Quartal noch 1,7 Prozent angezogen hatte.

Die Angaben sind um den Einfluss von Sport-Großereignissen wie etwa Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele bereinigt. Lizenzgebühren und Fernseheinnahmen von Organisationen wie dem Weltfußballverband Fifa und dem Internationalen Olympischen Komitee, die ihren Sitz in der Schweiz haben, beeinflußen die Wertschöpfung spürbar.

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