Wien (Reuters) - Österreichs Wirtschaft wird nach Ansicht der beiden führenden Wirtschaftsforschungsinstitute im laufenden Jahr nur schwach wachsen.
Wien (Reuters) – Österreichs Wirtschaft wird nach Ansicht der beiden führenden Wirtschaftsforschungsinstitute im laufenden Jahr nur schwach wachsen.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) rechnet mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,3 Prozent, das Institut für Höhere Studien (IHS) sagt 0,5 Prozent voraus, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturprognosen der beiden Institute hervorgeht.
Österreichs Wirtschaft war im vergangenen Jahr getrieben vom Aufholprozess nach der Corona-Pandemie um 5,0 Prozent gewachsen. Seit der Jahresmitte 2022 sei die Konjunktur allerdings durch die stark gestiegenen Energiepreisen gebremst worden, erklärten die Wirtschaftsforscher. Erst 2024 sei mit einem Nachlassen des Preisdrucks und mit einem Anziehen der Konjunktur zu rechnen, hieß es. Das Wifo sieht 2024 ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent, das IHS erwartet 1,4 Prozent.
Trotz der Entspannung auf den Energiemärkten habe die Inflationsrate im Januar mit 11,2 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. Nach 8,6 Prozent im Vorjahr verlangsame sich der Preisauftrieb zwar schrittweise, bleibe aber im Gesamtjahr 2023 mit 7,1 Prozent hoch, teilte das Wifo mit. Das IHS sieht die Inflationsrate im laufenden Jahr sogar bei 7,5 Prozent. Das ist deutlich mehr, als die Experten noch im Dezember erwartet hatten. 2024 sollte der Preisanstieg laut IHS auf 3,5 Prozent zurückgehen. “Während die Entspannung auf den Energiemärkten die Konjunktur begünstigt, bleibt die Kerninflation hartnäckiger als erwartet”, sagte Wifo-Ökonom Marcus Scheiblecker. “Das veranlasst die Notenbanken zu einer deutlicheren Straffung der Geldpolitik, wodurch der bevorstehende Konjunkturaufschwung verhalten ausfällt.”
Die Arbeitslosigkeit sollte nach Einschätzung der Experten vorübergehend leicht ansteigen. Das Wifo erwartet für 2023 eine Arbeitslosenquote laut Eurostat-Definition von 4,7 Prozent, für 2024 von 4,5 Prozent. 2022 betrug die Quote 4,8 Prozent. Das IHS rechnet mit 4,9 Prozent beziehungsweise 4,8 Prozent.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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