Moskau/Frankfurt (Reuters) - Russland will die durch Explosionen beschädigten Nord-Stream-Gaspipelines unter der Ostsee Insidern zufolge einmotten und auf absehbare Zeit nicht instand setzen.
Moskau/Frankfurt (Reuters) – Russland will die durch Explosionen beschädigten Nord-Stream-Gaspipelines unter der Ostsee Insidern zufolge einmotten und auf absehbare Zeit nicht instand setzen.
Die Regierung in Moskau erwarte keine Besserung der Beziehungen mit dem Westen, die dazu führen könnten, dass die Röhren bald wieder gebraucht würden, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein weiterer Insider in Russland sagte sogar, die Regierung sehe das Projekt als “begraben” an. Zwei weitere Insider sagten indes, die Röhren sollten in einem Zustand gehalten werden, der eine spätere Reaktivierung nicht unmöglich mache. Sie sollten konserviert werden, sagte eine weitere mit dem Vorgang vertraute Person. Dies würde wahrscheinlich bedeuten, dass die beschädigten Röhren versiegelt würden, um sie vor dem Wasser der Ostsee zu schützen. Wenn das als Ersatz für russisches Gas eingesetzte Flüssiggas (LNG) zu teuer werden sollte, werde es vielleicht einmal wieder einen Bedarf für russisches Gas geben.
Durch die Pipeline Nord Stream 1 hatte Russland bis zum Lieferstopp Gas aus Sibirien nach Deutschland und in weitere europäische Länder gepumpt. Nord Stream 2 wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht in Betrieb genommen. Die beiden Doppelröhren waren mit Ausnahme einer Pipeline durch Explosionen im September 2022 beschädigt worden. Der russische Gas-Riese Gazprom hatte erklärt, es sei technisch möglich, die beschädigten Röhren zu reparieren. Die Betreibergesellschaften von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 wollte sich nicht äußern, der an Nord Stream 1 beteiligte Energiekonzern E.ON erklärte: “Nach unserem Kenntnisstand als Minderheitsanteilseigner ist weder eine Entscheidung für noch gegen eine Wiederherstellung der Leitung gefallen.”
(Bericht von Vladimir Soldatkin, Olesya Astakhova und Christoph Steitz, bearbeitet von Matthias Inverardi . Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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