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Großhandelspreise steigen erstmals seit 2021 nur noch einstellig

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Mar 15, 2023, 07:52 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Die Inflation im deutschen Großhandel ebbt ab: Im Februar stiegen die Preise erstmals seit knapp zwei Jahren nur noch im einstelligen Prozentbereich.

ARCHIV: Figuren vor einer Aktiengrafik und dem Wort "Inflation"

Berlin (Reuters) – Die Inflation im deutschen Großhandel ebbt ab: Im Februar stiegen die Preise erstmals seit knapp zwei Jahren nur noch im einstelligen Prozentbereich.

Die Großhändler hoben sie um durchschnittlich 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat an, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Damit gab die Teuerungsrate bereits den fünften Monat in Folge nach und fiel auf das niedrigste Niveau seit April 2021. Im Januar hatte sie noch bei 10,6 Prozent gelegen. Im vergangenen Jahr zogen die Großhandelspreise um durchschnittlich 18,8 Prozent an, wobei im April mit 23,8 Prozent der höchste Wert seit Einführung der Statistik 1962 gemessen wurde. Im Vergleich zum Vormonat Januar legten die Preise um 0,1 Prozent zu.

Mit der sinkenden Teuerungsrate mehren sich die Hinweise darauf, dass die Inflation in Deutschland ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Der Großhandel gilt als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Höhere Kosten landen am Ende zumindest teilweise bei den Konsumenten. Die Verbraucherpreise waren im Januar und Februar jeweils um 8,7 Prozent gestiegen.

Preistreiber im Großhandel waren auch im Februar Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und Tabakwaren. Im Durchschnitt kosteten sie 16,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Teurer waren insbesondere Milch, Milcherzeugnisse, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette (+25,6 Prozent), Fleisch- und Fleischerzeugnissen (+21,4 Prozent), Zucker, Süß- und Backwaren (+21,4 Prozent) sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln (+18,2 Prozent).

Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit lebenden Tieren (+51,0 Prozent), Baustoffen und Bauelementen (+21,9 Prozent) sowie mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör (+11,3 Prozent). Billiger als vor einem Jahr waren Altmaterialien und Reststoffe (-23,9 Prozent), aber auch Erze, Metalle und Metallhalbzeug (-2,1 Prozent).

Steigende Preise haben dem deutschen Großhandel im vergangenen Jahr zu einem Rekordumsatz verholfen. Die Einnahmen wuchsen um 19,2 Prozent im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2021. Preisbereinigt (real) blieb davon aber nur ein Plus von 1,0 Prozent übrig. Für dieses Jahr rechnet der Großhandelsverband BGA mit einem Umsatzwachstum von acht Prozent auf knapp 1,9 Billionen Euro. Inflationsbereinigt soll davon aber nur ein Plus von etwa einem Prozent übrig bleiben.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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