Sydney (Reuters) - Dem US-Technologieriesen Google droht neuer Ärger am anderen Ende der Welt.
Nach der Verabschiedung des von Google und Facebook scharf kritisierten Mediengesetzes im Februar knöpft sich die australische Kartellbehörde ACCC nun das von dem Suchmaschinenprimus dominierte Online-Werbegeschäft vor. Konkret will die Behörde der Nutzung von Daten einen Riegel vorschieben, mit Hilfe derer Google personalisierte Anzeigen verkauft. Ähnliche Bemühungen gibt es bereits in der EU und Großbritannien. Australiens oberster Wettbewerbshüter Rod Sims sagte Reuters zur Veröffentlichung des Berichts, er denke nicht, dass Australien weit hinterherhinke. In den USA wird gerade an einer Kartellklage gearbeitet, die Google vorwirft, seine Marktmacht auszunutzen, um Werberivalen auszustechen.
Google ging bereits in Verteidigungshaltung und gab bekannt, mit dem Werbegeschäft in Australien mehr als 15.000 Jobs zu unterstützen und rund 2,45 Milliarden Dollar jährlich zur Wirtschaftsleistung des Landes beizutragen. Schatzkanzler Josh Frydenberg sagte, die Regierung werde die Ergebnisse und Empfehlungen des ACCC-Berichts berücksichtigen. Demzufolge wurden 2020 bei mehr als 90 Prozent aller in Australien angeklickten Online-Anzeigen die Nutzer von Google weitergeleitet.
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