Frankfurt (Reuters) - Die Wirtschaft der Euro-Zone wird laut einer EZB-Umfrage unter Volkswirten trotz des Ukraine-Kriegs und der bestehenden Lieferprobleme dieses Jahr nicht in eine Rezession abgleiten.
Frankfurt (Reuters) – Die Wirtschaft der Euro-Zone wird laut einer EZB-Umfrage unter Volkswirten trotz des Ukraine-Kriegs und der bestehenden Lieferprobleme dieses Jahr nicht in eine Rezession abgleiten.
Im Mittel gehen die Ökonomen davon aus, dass sich die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal zwar nur um 0,1 Prozent erhöhen, das Wachstum dann aber im dritten und vierten Quartal auf jeweils 0,4 Prozent anziehen wird, wie aus der am Montag veröffentlichten Erhebung hervorgeht. Zwischen Januar und März war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone zum Vorquartal um 0,6 Prozent gestiegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) befragt regelmäßig Volkswirte zu ihren Konjunktur- und Zinserwartungen. Die Antworten geben den Währungshütern wichtige Anhaltspunkte für ihre geldpolitischen Beratungen. Die jüngste Umfrage fand vom 23. bis 26. Mai statt – 29 Experten nahmen teil. Die Ergebnisse lagen der EZB zur Zinssitzung am vergangenen Donnerstag vor. Auf dem Treffen in Amsterdam hatte die Notenbank angekündigt, aufgrund der extrem hohen Inflation die wichtigsten Zinssätze im Juli um jeweils 0,25 Prozentpunkte anzuheben. Dies wäre die erste Zinserhöhung seit elf Jahren. Zudem sind weitere Schritte geplant.
Der Umfrage zufolge erwarten die Volkswirte, dass die Inflation im ersten Quartal 2024 wieder die Zielmarke der EZB von 2,0 Prozent erreichen wird. Dieses Niveau erachten die Euro-Hüter als ideal für die Wirtschaft. Die Ökonomen gehen zudem davon aus, dass die Währungshüter dieses Jahr die Strafzinsen für Banken abschaffen, die fällig werden, wenn diese überschüssige Gelder bei der Notenbank parken. Sie erwarten Ende des Jahres einen positiven Einlagensatz von 0,25 Prozent und gehen damit in diesem Jahr von drei Zinsanhebungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte aus. Aktuell liegt der Satz bei minus 0,5 Prozent. Beim Leitzins – dem sogenannten Hauptrefinanzierungssatz – rechnen sie Ende 2022 mit einem Niveau von 0,75 Prozent. Aktuell liegt er bei 0,0 Prozent.
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