Frankfurt/Berlin (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Inflationsprognosen gesenkt, wird aber auch in den kommenden Jahren ihr Ziel von zwei Prozent verfehlen.
Frankfurt/Berlin (Reuters) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Inflationsprognosen gesenkt, wird aber auch in den kommenden Jahren ihr Ziel von zwei Prozent verfehlen.
Für das laufende Jahr wird jetzt ein Anstieg der Verbraucherpreise von nur noch 5,3 (Dezember-Prognose: 6,3) Prozent erwartet, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt zu ihrer vierteljährlichen Vorhersage mitteilte. 2024 wird sie demnach auf 2,9 (3,4) Prozent fallen. 2025 soll die Teuerungsrate mit 2,1 (2,3) Prozent immer noch leicht über der Zielmarke bleiben. Die aktuellen Spannungen an den Finanzmärkten “schaffen zusätzliche Unsicherheit in Bezug auf die Bewertung von Inflation und Wachstum”, warnte die EZB zugleich.
Gleichzeitig rechnet sie mit mehr Wachstum in diesem Jahr “aufgrund der gesunkenen Energiepreise und der größeren Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft gegenüber dem schwierigen internationalen Umfeld”. Ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr verdoppelten die Notenbank-Volkswirte auf 1,0 (Dezember-Prognose: 0,5) Prozent. Für 2024 und 2025 rechnen sie allerdings nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von jeweils 1,6 Prozent. “Gestützt wird das durch einen robusten Arbeitsmarkt, ein steigendes Vertrauen und eine Erholung der realen Einkommen”, hieß es dazu. Zugleich bleibe der Aufschwung in den beiden kommenden Jahren aber hinter den Ende 2022 geäußerten Erwartungen zurück. “Grund hierfür ist die geldpolitische Straffung”, hieß es dazu.
Die Euro-Notenbank setzte zuvor ihre Schlüsselzinsen wie erwartet um einen halben Prozentpunkt nach oben. Das macht Kredite teurer, was Investitionen und Konsum bremsen kann. Zwar war die Inflation im Februar angesichts eines nachlassenden Preisschubs bei Energie leicht auf 8,5 Prozent gesunken nach 8,6 Prozent im Januar. Das Inflationsziel der Währungshüter liegt damit aber immer noch in weiter Ferne.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Reinhard Becker. – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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