Brüssel (Reuters) - Die EU-Kommission will als Reaktion auf die Stromkosten-Explosion im vergangenen Jahr die Verbraucher besser vor Preiskapriolen schützen.
Brüssel (Reuters) – Die EU-Kommission will als Reaktion auf die Stromkosten-Explosion im vergangenen Jahr die Verbraucher besser vor Preiskapriolen schützen.
In Entwürfen, die der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlagen, sprachen sich die Wettbewerbshüter in Brüssel dafür aus, die Verbraucher durch mehr Festverträge mit stabilen, langfristigen Preisen abzusichern. Damit soll die Gefahr kurzfristiger Preissprünge bei Strom aus Gas- oder Kohlekraftwerken verringert werden. Im vergangenen Jahr waren in Folge der Invasion Russlands in der Ukraine und des russischen Gaslieferstopps die Energie-Preise in die Höhe geschossen.
Den Plänen zufolge sollen die Stromerzeuger feste Abnahmepreise erhalten unabhängig von der kurzfristigen Preisentwicklung. Die Abnahmepreise könnten vom Staat mit Garantien abgesichert werden. Die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas soll dabei diese Garantien nicht erhalten. Stattdessen soll der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter gefördert werden. Gas soll auch insgesamt eine geringere Rolle spielen. Derzeit wird der Strompreis nach dem letzten Kraftwerk berechnet, das jeweils für den aktuellen Bedarf benötigt wird. Das sind häufig teure Gaskraftwerke.
Die Entwürfe können noch überarbeitet werden. Die Pläne müssen zudem von den EU-Staaten und dem Europäischen Parlament beschlossen werden. Staaten wie Spanien und Frankreich haben sich für stärkere Eingriffe ausgesprochen, um die Preise zu stabilisieren. Andere Länder, darunter Deutschland und Dänemark, haben davor gewarnt, mit zu großen Änderungen Investoren abzuschrecken.
(Bericht von Kate Abnett, bearbeitet von Tom Käckenhoff, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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