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Chemieindustrie im Aufwind – “Aber noch nicht überm Berg”

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Mar 9, 2023, 06:51 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Die Stimmung in der energieintensiven deutschen Chemiebranche hellt sich auf.

ARCHIV: Eine Gesamtansicht der Wacker Chemie AG im südostbayerischen Burghausen

Berlin (Reuters) – Die Stimmung in der energieintensiven deutschen Chemiebranche hellt sich auf.

Das Barometer für das Geschäftsklima stieg im Februar auf minus 18,5 Punkte, nach minus 25,6 im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter Führungskräften mitteilte. “Über dem Berg ist die Chemische Industrie noch nicht”, warnte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf allerdings vor verfrühtem Optimismus. “Die Erwartungen der Unternehmen sind weniger pessimistisch, mit ihrer aktuellen Situation sind im Februar jedoch wieder mehr Unternehmen unzufrieden als im Januar.” Die hohen Energiekosten sowie Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten setzten Deutschlands drittgrößtem Industriezweig nach der Autobranche und dem Maschinenbau im vergangenen Jahr schwer zu.

Die immer noch vergleichsweise schwierige Lage liegt dem Ifo-Institut zufolge zum einen an einer schwachen Nachfrage, zum anderen an einem rückläufigen Auftragsbestand. Auch aus dem Exportgeschäft werden keine Impulse erwartet. “Die Chemische Industrie plant seltener die Preise zu erhöhen”, sagte Wolf. “Das kann die Nachfrage ankurbeln, belastet aber ihre ohnehin schon angespannte Ertragslage noch weiter, wenn sie ihre Produktionskosten nicht im vollen Umfang an den Kunden weitergeben.”

Allerdings machten die Ifo-Forscher im Februar auch ein paar Lichtblicke aus. So hat sich die Versorgung mit Vorprodukten spürbar verbessert: Nur noch 17,4 Prozent der Unternehmen meldeten Engpässe. Im Dezember 2021 wurde hier mit 73 Prozent der Höchststand erreicht. Die Firmen wollen zudem ihre Produktion erhöhen: Der entsprechende Indikator blieb das zweite Mal in Folge im positiven Bereich.

Damit mehren sich die Hinweise darauf, dass die von steigenden Energiepreisen lange Zeit gebeutelte Chemiebranche wieder Fuß fasst. Die Produktion von chemischen Erzeugnissen war im Januar laut Statistischem Bundesamt um 9,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat nach oben geschnellt.

(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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