Werbung
Werbung

Bundesregierung – Winterrezession “jetzt nicht mehr auszuschließen”

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Mar 16, 2023, 09:52 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hält eine Winterrezession in Deutschland trotz zuletzt positiver Konjunkturdaten für möglich.

ARCHIV: Die DAX-Tafel wird mit einem Superweitwinkelobjektiv an der Frankfurter Börse

Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung hält eine Winterrezession in Deutschland trotz zuletzt positiver Konjunkturdaten für möglich.

“Eine ‘technische’ Rezession mit zwei aufeinanderfolgenden Quartalsrückgängen ist jetzt nicht mehr auszuschließen”, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Das Bruttoinlandsprodukt ist bereits im vierten Quartal 2022 um 0,4 Prozent gesunken, ein erneutes Minus im zu Ende gehenden ersten Quartal ist angesichts des schwächelnden Konsums infolge der Kaufkraftverluste denkbar. “Allerdings ist derzeit nicht von einem breiten und länger anhaltenden Abschwung auszugehen”, betonte das Ministerium. Der positive Verlauf vieler Konjunktur- und Frühindikatoren spreche dafür, “dass der zu erwartende wirtschaftliche Abschwung eher begrenzt und vorübergehend sein dürfte”.

Der Arbeitsmarkt dürfte ungeachtet der befürchteten Konjunkturdelle robust bleiben. “Der Beschäftigungsaufbau hat sich zuletzt spürbar weiter fortgesetzt und die Zahl der Arbeitslosen blieb nahezu konstant”, betonte das Ministerium. “Angesichts des Fachkräftemangels bleiben die Unternehmen auf Personalsuche.”

Viele Institute haben zuletzt ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr heraufgesetzt. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet jetzt mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 0,5 Prozent, während die Bundesregierung derzeit nur von plus 0,2 Prozent ausgeht. “Der Konjunkturkompass zeigt wieder nach oben, allerdings bleibt die Aufwärtsdynamik verhalten”, sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. Nachlassende Materialenpässe dürften zum Aufwärtstrend beitragen. Auch im laufenden ersten Vierteljahr dürfte es zu einem Wachstum reichen: Das IfW geht von einem Plus von “gut 0,2 Prozent” aus, während das Münchner Ifo-Institut ein Minus von 0,2 Prozent voraussagt. Für das Jahr 2024 rechnet das IfW nun mit einem Wachstum von 1,4 Prozent, das Ifo sogar von 1,7 Prozent.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

Über den Autor

Reuterscontributor

Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung