Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung will die Lage nach dem Kollaps der US-Bank SVB nicht mit der globalen Finanzkrise von 2008 vergleichen.
Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung will die Lage nach dem Kollaps der US-Bank SVB nicht mit der globalen Finanzkrise von 2008 vergleichen.
“Ich glaube nicht, dass wir in einer vergleichbaren Situation sind wie seinerzeit”, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei über die Lage bei der SVB informiert. Es sollten aber jetzt keine weiteren Probleme herbeigeredet werden.
Die Silicon Valley Bank (SVB) war am Freitag geschlossen worden, nachdem Kunden in kurzer Zeit sehr viel Geld abgezogen hatten. In den USA wird versucht, Ansteckungseffekte auf andere Institute zu vermeiden. In Großbritannien wurde kurzfristig eine Übernahme für die dortige Tochter eingefädelt, in Deutschland ein Moratorium für die hiesige Zweigstelle verhängt.
“Wir beobachten die aktuelle Lage eng, gemeinsam mit der BaFin und der Bundesbank”, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Federführend sei die Bonner Finanzaufsicht BaFin. Zudem berate der Ausschuss für Finanzstabilität auch über Auswirkungen der Zinswende. Die starken Zinserhöhungen in den USA gelten als ein Grund für den Zusammenbruch der SVB.
Die Bank aus Kalifornien spielte bislang eine wichtige Rolle in der Finanzierung von Startups. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums wollte sich nicht konkret zu möglichen Auswirkungen auf Deutschland äußern. Es gebe hierzulande aber viele Möglichkeiten zur Finanzierung junger Unternehmen. Sie seien nur zum Teil auf Banken gestützt, oft gehe es über staatliche Förderprogramme oder private Investoren.
(Bericht von Christian Krämer und Andreas Rinke, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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