Düsseldorf (Reuters) - Nach dem Rekordjahr 2022 spürt der Modekonzern Hugo Boss nun die unsichere Weltkonjunktur und schaltet bei seinen Wachstumszielen einen Gang zurück.
Düsseldorf (Reuters) – Nach dem Rekordjahr 2022 spürt der Modekonzern Hugo Boss nun die unsichere Weltkonjunktur und schaltet bei seinen Wachstumszielen einen Gang zurück.
“Wir werden im Jahr 2023 auf unserer wiedergewonnen Markenstärke aufbauen und konsequent daran arbeiten, das Umsatz- und Ergebniswachstum weiter voranzutreiben”, sagte Konzernchef Daniel Grieder am Donnerstag. Aber die Wachstumsraten würden schwächer als im Vorjahr ausfallen. “Die Makroökonomie haben wir nicht in der Hand”, sagte der Manager.
Er kündigte für das laufende Jahr ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich und einen Anstieg des operativen Gewinns (Ebit) um fünf bis zwölf Prozent an. Die Auftragseingänge für 2023 seien “robust.” Zudem sei er zuversichtlich, dass nach dem Ende der Corona-Lockdowns das China-Geschäft wieder zulegen werde, erklärte Grieder. Negative Auswirkungen durch die in Schieflage geratene Modekette Peek & Cloppenburg (P&C) – einen der größten Boss-Kunden – sehe er nicht. “Unsere Marke ist bei P&C sehr stark positioniert. Die Abverkäufe sind extrem positiv.” Bislang gebe es keine Zeichen für größere Probleme. “Wir glauben, dass sich P&C unter dem Schutzschirm optimieren wird”, sagte Grieder.
An der Börse kamen die Geschäftsaussichten des Modekonzerns aus dem schwäbischen Metzingen allerdings nicht gut an: Die im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie gab um 2,4 Prozent auf 63,30 Euro nach, liegt damit aber ein Drittel über dem Kurs des Vorjahres. Die Ebit-Prognose liege unter den Erwartungen, kommentierten Experten von Jefferies.
2022 hatte Boss mit seiner Mode bei den Kunden punkten können und trotz Inflation und Rezessionsängsten einen Rekordumsatz erzielt. Die Erlöse stiegen um 27 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, das Ebit um 47 Prozent auf 335 Millionen. Die Aktionäre sollen an dem Wachstum mit einer um 30 Cent auf 1,00 Euro je Aktie angehobenen Dividende beteiligt werden.
Ähnlich wie die französischen Luxusgüterkonzerne Hermes und LVMH oder die im unteren Preissegment aktive spanische Zara-Mutter Inditex hat auch Boss bislang keine Kaufzurückhaltung der Modekunden zu spüren bekommen.
(Bericht von Anneli Palmen,; redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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