Washington (Reuters) - Die USA vermuten nach einer neuen Überprüfung durch inländische Geheimdienste einem Medienbericht zufolge, dass eine pro-ukrainische Gruppe hinter der Explosion auf die Nord-Stream-Pipeline steckt.
Washington (Reuters) – Die USA vermuten nach einer neuen Überprüfung durch inländische Geheimdienste einem Medienbericht zufolge, dass eine pro-ukrainische Gruppe hinter der Explosion auf die Nord-Stream-Pipeline steckt.
Es gebe jedoch keine Beweise, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder seine führenden Leutnants daran beteiligt gewesen seien oder dass Einzeltäter auf Geheiß irgendwelcher ukrainischer Regierungsvertreter agiert hätten, berichtete die “New York Times” am Dienstag. Aus den neuen Hinweisen gehe nicht hervor, wer für die Anschläge bezahlt oder sie in Auftrag gegeben habe oder aus welchen Mitgliedern sich die pro-ukranische Gruppe zusammensetze. Die Vermutungen ließen darauf schließen, dass die Gruppe den russischen Präsidenten Wladimir Putin ablehne.
Von den USA, der Ukraine und Russland waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten. Eine Regierungssprecherin in Berlin teilte mit, dass man den jüngsten Bericht der “New York Times” zur Kenntnis genommen habe. “Der Generalbundesanwalt (GBA) ermittelt seit Anfang Oktober 2022 in der Sache. Er hat damit die Hoheit über das Verfahren. Darüber hinaus laufen Untersuchungen in Schweden und Dänemark zu den Explosionen, jeweils unter Federführung der dortigen nationalen Behörden”, teilte sie weiter mit. Zuletzt hätten Schweden, Dänemark und Deutschland vor wenigen Tagen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen darüber informiert, dass die Untersuchungen liefen und es noch kein Ergebnis gebe.
Durch die Pipeline Nord Stream 1 hatte Russland bis zum Lieferstopp Gas aus Sibirien nach Deutschland und in weitere europäische Länder gepumpt. Nord Stream 2 wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht in Betrieb genommen. Die beiden Doppelröhren waren mit Ausnahme einer Pipeline durch Explosionen im September 2022 beschädigt worden.
(Bericht von Kanishka Singh, Susan Heavey, Riham Alkousaa, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.