Im Inflationsjahr 2021 fahren alle vier Edelmetalle Verluste ein. Palladium gibt 19 % nach. Doch 2022 könnte es bereits wieder um neue Rekordhochs gehen!
Im auslaufendem Inflationsjahr 2021 enttäuschen die Edelmetalle, die eigentlich traditionell und dem Volksmund nach vor steigenden Preisen schützen sollen, auf ganzer Linie. Von einer Inflationshausse ist weit und breit nichts zu sehen. In der folgenden Grafik ist der Kursverlauf der letzten 12 Monate in einer relativen dargestellt. Den Vogel schießt vor allem Palladium (schwarz) ab. Das Edelmetall, das zur Gruppe der Platinmetalle gehört, liegt aktuell mit 19 Prozent hinten. Zwischenzeitlich bzw. vor einer Woche noch summierte sich der Verlust sogar auf 31 Prozent. Der Crash ab Mai dieses Jahres macht es möglich!
Gold (blau) und Platin (grün) kommen hingegen mit knapp 5 Prozent Wertverlust auf USD-Basis noch relativ glimpflich davon. Silber (orange) erwischt es mit einem Minus von 11 Prozent mittelmäßig stark.
Im Zuge dessen war Palladium ab dem letzten Allzeithoch, das am 4. Mai bei 3.017 USD erreicht wurde, regelrecht kollabiert. Am 14. Dezember lag das Tief bei 1.543 USD schon fast 50 Prozent tiefer. Palladium zeigt damit den zweiten Marktcrash innerhalb von nicht einmal zwei Jahren! Nur die wenigsten Anleger und Trader würde wohl so einen Markt auch nur mit der Kneifzange anfassen.
Doch jeder halbwegs belesene Börsianer weiß eigentlich, dass der Gewinn im Einkauf liegt und dass Crash-Phasen enorm gute Chancen bieten. So auch hier und jetzt bei Palladium. Aus dem Stand ging es ab dem Crash-Tief in wenigen Handelstagen um 22 Prozent bzw. 347 USD nach oben. Allein gestern legte Palladium in US-Dollar 5 Prozent auf 1.890 USD zu.
Im großen Bild im Wochen-Chart wird sofort klar, dass der letzte Crash und die jüngste Erholung eine große Kaufchance sein könnte. Palladium befindet sich nach wie vor in einem astreinen Aufwärtstrend, der im folgenden Chart durch den entsprechenden Trendkanal symbolisiert und visualisiert wird. Der verhältnismäßig kleine (Fehl)Ausbruch auf der Unterseite kann in diesem Zusammenhang ohne Weiteres vernachlässigt werden, da dieser schnell wieder gekauft wurde!
Innerhalb dieses Aufwärtstrends sind die letzten beiden Crashbewegungen gut zu erkennen. Sie definieren in Kombination eine typische und klassische (expandierende) ABC-Korrektur nach Elliott-Wave. Welle A entspricht dem 1. Crash, der zu Beginn der Corona-Pandemie auftrat. Es folgte eine Korrekturbewegung B, die so stark gewesen ist, dass sie im Mai 2021 neue Allzeithochs hervorbrachte. Dieser kleinen Euphorie folgt der erneute Absturz, der als Welle C betitelt werden kann.
Wie im Chart skizziert, ist jetzt eine neue Kaufwelle zu erwarten. Der Pullback an der unteren Trendkanallinie ist fast schon mustergültig erfolgt und die ABC-Korrektur ist formell fertig.
Auch, wenn es jetzt selbstredend unseriös klingen mag … Aber Palladium hat in der Tat das Zeug in den kommenden 12 Monaten wieder neue Allzeithochs zu erklimmen bzw. zumindest die Hochs aus diesem Mai und dem Februar 2020 zu erreichen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann!
Auch ein nachhaltiger Sprung über die 3.000er Marke ist vorstellbar. Darüber hinaus können sogar 3.300 bis 3.500 USD als weitere mögliche Kursziele erreicht werden.
Anleger, die jetzt dabei sein und dieser Analyse Glauben schenken wollen, sollten sich zwingend absichern und zum Beispiel die Marke von 1.543 USD als Stop-Loss verstehen.
Robert Schröder beschäftigt sich seit 2004 professionell mit den Aktien- und Finanzmärkten. Neben der klassischen Charttechnik, die er aus dem Effeff beherrscht, hat er sich auf die Elliott-Wellen spezialisiert.