Britische Autos sind für ihre Eleganz und ihr Prestige bekannt. Egal, ob Jaguar, Land Rover, Rolls-Royce oder Aston Martin, sie alle strahlen etwas
Britische Autos sind für ihre Eleganz und ihr Prestige bekannt. Egal, ob Jaguar, Land Rover, Rolls-Royce oder Aston Martin, sie alle strahlen etwas Besonderes aus. Vielleicht ist dies auch James Bond geschuldet, der ihnen diesen Glanz verpasst hat. Leider sind die oben genannten Marken zum Großteil nicht mehr in britischer Hand.
Die Jaguar Land Rover Automotive PLC gehört mittlerweile zur indischen Tata Group, nachdem sie von der Ford Motor Company verkauft wurde. Rolls-Royce gehört zur BMW Group, nachdem die Rolls-Royce Holdings plc die Markenrechte an diese abgetreten hat und sich nur noch auf Flugzeugmotoren konzentriert. Aston Martin ist und bleibt aber britisch – und wie!
Neben der Entwicklung einer erfolgreichen neuen Generation von Sportwagen versucht Aston Martin auch perspektivisch erfolgreich zu bleiben. Heute gab der Autohersteller bekannt, dass er sich mit dem britischen Batteriehersteller Britishvolt zusammentut, um einen vollelektrischen Sportwagen zu produzieren. Dieses soll bis 2025 fertig sein und auch den hohen Ansprüchen eines Aston Martin-Fahrers gerecht zu werden.
CEO, Tobias Moers, sagte in einem Interview, dass die Kunden keine Lust haben eine halbe Stunde an der Ladestation zu warten. Es geht um kurze Ladezeiten und hohe, anhaltende Performance – auch auf der Rennstrecke. Die Partnerschaft mit Britishvolt soll genau dahin führen.
Britishvolt hatte im Januar den Rückhalt der britischen Regierung gewonnen, was dazu führte, dass das Unternehmen noch mal 1.7 Milliarden britische Pfund an Privatkapital anziehen konnte. Großbritannien hat im letzten Jahr eine zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik eingeschlagen, um nach dem Brexit eigenständiger in der globalen Wirtschaft aufzutreten.
Neben weitreichenden Subventionen versuchen die Briten auch strategische Unternehmen zu schützen. Gerade erst im Januar setzte sich die Regierung dafür ein, dass im Falle einer IPO des britischen Chipherstellers ARM das Unternehmen am Londoner Handelsplatz gelistet werden sollte.
ARM zählt zu den wichtigsten Akteuren in der Halbleiterindustrie und obwohl der Besitzer des Unternehmens die japanische SoftBank Group ist, tut der Staat alles dafür den Erfolg im eigenen Land zu halten. Durch das Unterstützen von Britishvolt möchte man den zukunftsorientierten Batteriensektor im Land vorantreiben. Neben Aston Martin kollaboriert der Batteriemacher auch mit der britischen Automarke Lotus.
Ganz britisch wird der vollelektrische Aston aber nicht sein. Auch die Mercedes-Benz Group AG arbeitet mit Aston Martin in Bezug auf elektrische Antriebe zusammen und stellt den Briten dabei sowohl vollelektrische als auch Hybridantriebe im Austausch für mehr Unternehmensanteile bereit.
Nur so am Rande, dies hatte ja auch schon für Kontroversen in der Formel1 geführt, da auch der CEO des Mercedes-AMG Petronas F1 Teams, Toto Wolff, Aktien von Aston Martin bekommen haben soll, diese aber Konkurrent von Mercedes in der Formel1 sind.
Emre Şentürk ist Head of Writing & Updates der Hopf-Klinkmüller Capital Management GmbH & Co KG (kurz: HKCM). Die HKCM ermittelt durch ein eigens entwickeltes Berechnungssystem hochpräzise Kurszielberechnungen mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von 72% auf die benannten Tradingbereiche.