Broadcom kennt seit Jahren fast nur eine Richtung: aufwärts mit Gebrüll! Doch jetzt hat dieser Boom jüngst einen ersten Riss bekommen!
Die Aktie des US-Halbleiterlieferanten Broadcom Inc. (AVGO) kennt seit Jahren fast nur eine Richtung: aufwärts mit Gebrüll! Im Zuge der Halbleiter-Krise bzw. des weltweiten Chipmangels waren die Produkte entsprechend heiß begehrt. Dem Aktienkurs hat das nicht geschadet. Im Gegenteil: Seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 ging es ohne großartige Gegenbewegung nach oben. Doch jetzt hat dieser Boom jüngst einen ersten ernsthaften Riss bekommen!
Nach dem Börsengang im Jahr 2009 dauert es ein paar Jahre bis die Aktie in die Senkrechte gehen konnte. Ab dem Jahre 2013 etwa konnte Broadcom dem Nasdaq 100 dauerhaft enteilen. Während der Technologie-Index bis heute um ungefähr 864 Prozent zulegen konnte, kommt Broadcom auf sagenhafte 3.534 Prozent. Im Bereich des jüngsten Rekordhochs waren es sogar zeitweise fast 4.000 Prozent! Seit Ende Dezember 2020 schwächelt die Aktie jedoch auffällig stark und kommt um über 12 Prozent unter die Räder.
Klar, Gewinnmitnahmen dominieren diesen relativ kleinen Rücksetzer. Doch die Art und Weise WIE Broadcom gefallen ist, sagt viel darüber aus, was in den nächsten Wochen passieren könnte!
Nach der Theorie der Elliott Wellen hat sich auf Basis des 4-Stunden-Charts ein 5-teiliger Abwärtsimpuls gebildet, der wohl am 14. Januar bei 592 USD komplettiert wurde. Für die Aktie bedeutet das zunächst eine potenziell beginnende Kurserholung. Diese könnte ein paar Wochen andauern und Broadcom bis in den Februar hinein wieder auf ca. 634 bis 644 USD hieven. Dort in dieser Zone verlaufen das 50 und das 61,8 Prozentige Fibonacci-Korrektur-Retracement sowie eine Widerstandszone.
Und dann wird es spannend. Denn, je nachdem wie Broadcom dann “gestiegen” ist, gibt das wiederum einen Hinweis auf die nächste Trendwelle. Bei einem impulsiven Anstieg könnten schnell wieder neue Allzeithochs auf Aktionäre zukommen. Dieses Setup ist allerdings heute schon unwahrscheinlich. Aus folgendem Grund: Bei der Elliott Wellen Theorie darf und kann ein 5-teiliger Impuls nie alleine stehen. Es muss sich immer ein zweiter anschließen, um mindestens Korrekturcharakter darzustellen.
Vor diesem Hintergrund ist der im Chart skizzierte Kursverlauf am wahrscheinlichsten: Nach der besagten Korrektur ist ein zweiter ähnlich gelagerter Kurseinbruch kaum zu verhindern. Schon heute kann dieser auf ein ungefähres Kursniveau von ca. 568 bis 545 USD taxiert werden.
Im mittelfristigen Tages-Chart ist die angesetzte und prognostizierte Konsolidierung aus heutiger Sicht wohl auch als solche einzuordnen. Denn durch mindestens drei weitere Unterstützungslinien ist die Broadcom-Aktie zwischen ungefähr 517 und 539 USD charttechnisch bestens gestützt. Vor diesem Hintergrund ist eine negative Trendwende bis hin zu einem neuen Bärenmarkt aktuell eher unwahrscheinlich. Anleger sollten die fallenden Kurse bei Broadcom zu einem Aufstocken der Positionen oder zu einem Neueinstieg nutzen.
Robert Schröder beschäftigt sich seit 2004 professionell mit den Aktien- und Finanzmärkten. Neben der klassischen Charttechnik, die er aus dem Effeff beherrscht, hat er sich auf die Elliott-Wellen spezialisiert.