BioNTech hat einen herben Kursrückgang hinter sich. Rekordhoch und das jüngste Tief trennen 70 Prozent. Demgegenüber steht aber ein attraktives KGV von 5!
Das Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech aus Mainz ist durch die tägliche mediale Berichterstattung und die mittlerweile milliardenfach verimpften Impfdosen fast weltweit jedem Menschen ein Begriff. Das Unternehmen hat allerdings derzeit ein kleines Problem. Die Omikron-Variante des Corona-Virus ist deutlich weniger gefährlich als die Delta-Variante.
Entsprechend dazu stocken die Impfkampagnen in vielen Ländern, weil viele Menschen nicht mehr die Notwendigkeit sehen, sich impfen zu lassen. Das wiederum könnte sich negativ auf die Umsätze und Gewinn von BioNTech auswirken. Zwar könnte Corona und Covid-19 die Welt noch viele Jahre in Atmen halten. Doch BioNTech ist nicht der einzige Impfstoffhersteller.
Über kurz oder lang werden noch weitere zugelassene Impfstoffe auf den Markt kommen und BioNTech das Wasser abgraben. Nichtsdestotrotz sieht die Aktie derzeit äußerst spannend und vielversprechend aus. Auch und ganz besonders vor dem Hintergrund eines attraktiven Kursgewinnverhältnisses (KGV) von 5!
Die BioNTech-Aktie wurde zuletzt an dieser Stelle am 20. Januar im Rahmen der Analyse „BioNTech: Kaufkurse oder Griff ins fallende Messer?“ besprochen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Aktienkurs noch im Sinkflug. Doch mithilfe der Charttechnik und den Elliott Wellen konnte zumindest ein grobes Setup bereitgestellt werden.
Die Kernaussagen lauten wie folgt: Nach einem 5-teiligen Aufwärtsimpuls zeigt der Aktienkurs konkrete Anzeichen und Hinweise auf eine klassische ABC-Korrektur. Charttechnisch stand die Aktie vor einer Bodenbildung. Allerdings sollten interessierte Trader erst einen Tagesschluss von 160/165 EUR abwarten, um nicht Gefahr zu laufen in das berühmte fallende Messer zu greifen.
Erst am 24. Januar wurde mit 119,70 EUR – dem tiefsten Stand seit April 2021 – ein finales und belastbares Kurstief gefunden. Ausgehend von diesem Niveau konnte die Aktie in wenigen Handelstagen bereits wieder 36 Prozent zulegen. Damit wurde die besagte Unterstützungslinie kurzzeitig nach unten verlassen. Durch das Reversal ist diese Bewegung allerdings als klassischer Fehlausbruch zu werten.
Auch der RSI-Indikator hat sich deutlich erholt. Von fast 19 auf jetzt fast 42. Zusätzlich ist der Aktienkurs von BioNTech aus dem besagten fallenden Keil nach oben ausgebrochen. Lediglich der Tagesschluss von 160/165 EUR lässt noch auf sich warten. Dennoch könnte jetzt in dieser aktuellen charttechnischen Gemengelage der Grundstein für eine deutliche Kurserholung gelegt worden sein.
Wer nicht sofort auf neue Rekordhochs um 400 EUR wetten will, kann auch mit den Zwischenkurszielen bei etwa 190 und 260 EUR kleinere Brötchen backen. In jedem Fall sollten für das dargestellte Setup keine neuen Korrekturtiefs unter 119,70 EUR mehr auf dem Kurszettel stehen.
Robert Schröder beschäftigt sich seit 2004 professionell mit den Aktien- und Finanzmärkten. Neben der klassischen Charttechnik, die er aus dem Effeff beherrscht, hat er sich auf die Elliott-Wellen spezialisiert.