Berlin/Brüssel (Reuters) - Trotz der Energiepreiskrise ist die Wirtschaft der Euro-Zone vor der Jahreswende noch in der Wachstumsspur geblieben.
Berlin/Brüssel (Reuters) – Trotz der Energiepreiskrise ist die Wirtschaft der Euro-Zone vor der Jahreswende noch in der Wachstumsspur geblieben.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember um 0,1 Prozent zum Vorquartal, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Damit wurde eine erste Schnellschätzung bestätigt. Im Sommer war die Wirtschaft der Euro-Zone noch um 0,3 Prozent gewachsen.
Die Konjunkturdynamik in den einzelnen Ländern der Währungsunion ging dabei weit auseinander: Während das BIP in Litauen um 1,7 Prozent schrumpfte und die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,2 Prozent zurückging, verzeichnete Irland ein kräftiges Wachstum von 3,5 Prozent. Auch in den Niederlanden (plus 0,6 Prozent) und in Slowenien (plus 0,8 Prozent) sowie Zypern (plus 1,1 Prozent) lag es weit über dem Durchschnitt der Euro-Zone.
Im Gesamtjahr 2022 ergab sich ein Plus beim BIP von 3,5 Prozent. Und am Arbeitsmarkt waren auch im Winter noch keine Krisensymptome zu erkennen: Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Schlussquartal 2022 laut Eurostat gegenüber dem Vorquartal sogar um 0,4 Prozent gestiegen. Im Sommerquartal hatte sich lediglich ein Zuwachs von 0,3 Prozent ergeben.
Die Rezessionsgefahr in der Euro-Zone ist laut der EU-Kommission wohl vorerst gebannt. Die zunächst für die Jahreswende befürchtete wirtschaftliche Schrumpfkur von zwei negativen Quartalen in Folge werde wohl abgewendet, erklärte Wirtschafts- und Währungskommissar Paolo Gentiloni bereits zu Wochenbeginn bei der Vorstellung der Winter-Prognose der EU-Kommission.
Die Brüsseler Behörde erwartet, dass der Euro-Raum im laufenden Jahr mit 0,9 Prozent stärker wachsen wird als im Herbst gedacht, als lediglich ein Plus von 0,3 Prozent vorhergesagt wurde. Als Gründe für die aufgehellten Aussichten gilt, dass die Risiken einer Gasverknappung nachgelassen haben und die Arbeitslosigkeit weiter auf einem Rekordtief verharrt.
(Bericht von Reinhard Becker; Redigiert von Rene Wagner; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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