Washington (Reuters) - Die Konjunkturperspektiven für die Weltwirtschaft trüben sich ein.
Washington (Reuters) – Die Konjunkturperspektiven für die Weltwirtschaft trüben sich ein.
Die Weltbank senkte am Dienstag ihre Wachstumsprognose von bislang 3,0 Prozent auf nur noch 1,7 Prozent. Abgesehen von den Krisenjahren 2009 und 2020 wäre das der niedrigste Wert seit fast drei Jahrzehnten. Vielen Ländern droht eine Rezession – Folgen der Zinserhöhungen der Notenbanken und des Krieges in der Ukraine.
Die vorherige Prognose der internationalen Finanzorganisation stammt noch aus dem Juni 2022. Für die Industrienationen erwartet die Weltbank eine spürbare Abkühlung. So werden für die USA als auch für die Euro-Zone nur Wachstumsraten von jeweils 0,5 Prozent vorausgesagt. Die Experten sprachen von einer fragilen Situation. Jeder unerwartete Schock könne zu einer globalen Rezession führen. Als mögliche Beispiele dafür wurden neue geopolitische Spannungen oder ein Wiederaufflackern der Corona-Pandemie genannt.
Auch Schwellen- und Entwicklungsländer werden wegen der mauen Aussichten Probleme bekommen. Sie kämpfen bereits mit hohen Schuldenständen und schwachen Währungen. Das könnte auch zulasten von Investitionen in den Ländern gehen, so die Weltbank.
Für China – die zweitgrößte Volkswirtschaft – sagt die Weltbank dieses Jahr ein Wachstum von 4,3 Prozent voraus. Das sind 0,9 Prozentpunkte weniger als noch im Juni erwartet. Im vergangenen Jahr lag die Wachstumsrate bei 2,7 Prozent, der zweitniedrigste Wert seit Mitte der 1970er Jahre. Verantwortlich dafür waren neben der strikten Corona-Politik Verwerfungen auf den Immobilienmärkten des Landes und ein schwacher Konsum.
(Bericht von David Lawder, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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