Frankfurt/New York (Reuters) - Die US-Aktienmärkte setzen den Ausverkauf von der vergangenen Notenbankenwoche 2022 auch am Montag fort.
Frankfurt/New York (Reuters) – Die US-Aktienmärkte setzen den Ausverkauf von der vergangenen Notenbankenwoche 2022 auch am Montag fort.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,5 Prozent tiefer auf 32.757 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,5 Prozent auf 10.546 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,9 Prozent auf 3817 Punkte ein.
Damit sind die Indizes laut Experten zwei Wochen vor Jahresende auf dem besten Weg, ihre größten jährlichen prozentualen Verluste seit der Finanzkrise 2008 zu verzeichnen. “Wir haben tatsächlich einen Finanzschock erlebt, der mit dem von 2008 vergleichbar ist, nur aus anderen Gründen”, sagte Huw Roberts, Analyst bei Quant Insight in London. Das Thema des laufenden Jahres sei das Tauziehen zwischen der Inflation und der politische Reaktion der Fed gewesen. “Die Märkte freuten sich über jeden Hinweis auf kleinere Zinsschritte, nur um gleich von einer Straffung der Geldpolitik bedrückt zu werden.”
ANLEIHEN AUF TALFAHRT – ÖLPREIS SCHIEBT ENERGIEKONZERNE AN
Die Zins- und Konjunktursorgen setzten erneut den US-Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen Bonds stiegen auf 3,583 Prozent von 3,482 Prozent am Vortag. Die Papiere von Apple, Microsoft und der Google-Mutter Alphabet waren entsprechend im Minus von bis zu zwei Prozent. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.
Die Aussicht auf eine Belebung der Nachfrage durch die Lockerung der Corona-Restriktionen in China trieb unterdessen den Preis für Rohöl der US-Sorte WTI um 2,2 Prozent auf 75,92 Dollar pro Barrel (159 Liter) an. Positive Impulse lieferte zudem die Ankündigung des US-Energieministeriums vom Freitag, mit dem Rückkauf von Rohöl für die Strategische Erdölreserve zur Lieferung im Februar nächsten Jahres zu beginnen.
Die wieder anziehenden Ölpreise ließen Anleger zu Aktien aus dem Energiesektor greifen. Die Titel von Exxon Mobil und Chevron stiegen um 0,4 beziehungsweise 0,7 Prozent.
META WEGEN WETTBEWERBSPRÜFUNG DER EU-KOMMISSION UNTER DRUCK
Bei den Einzelwerten setzte ein kartellrechtlicher Vorwurf der Europäischen Kommission Meta-Aktien zu. Die Papiere der Facebook-Mutter fielen um mehr als vier Prozent. Der US-Konzern verzerrt der Kommission zufolge den Wettbewerb auf den Märkten für Online-Kleinanzeigen. Werde dies in einer Untersuchung bestätigt, könne sie eine Geldbuße von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens verhängen.
Zudem verfehlte die “Avatar”-Fortsetzung “The Way of Water” am ersten Kinowochenende die erwarteten Besucherzahlen und drückte damit Walt Disney. Die Titel des Unterhaltungskonzerns fielen 4,8 Prozent auf 85,78 Dollar. Der Film unter der Regie von James Cameron erwirtschafte am ersten Kinowochenende 435 Millionen Dollar im Gegensatz zu den erwarteten 500 Millionen Dollar. Mindestens zwei Milliarden Dollar müssten nach Angaben von Cameron eingebracht werden, um die Kosten der Filmproduktion zu decken.
(Bericht von Nette Nöstlinger, Zuzanna Szymanska, Birgit Mittwollen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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