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Villeroy (EZB) – Zinsgipfel wird wohl diesen Sommer erreicht

Von:
Reuters
Aktualisiert: Feb 17, 2023, 14:21 GMT+00:00

Paris (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Ansicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau wahrscheinlich spätestens im September den Zinsgipfel erreichen.

ARCHIV: Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau beim Jahrestreffen der Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen bei der Bank von Frankreich in Paris

Paris (Reuters) – Die EZB wird nach Ansicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau wahrscheinlich spätestens im September beim Zinsgipfel angekommen sein.

“Ich denke, dass es möglich ist, dass wir den Gipfel bis zum Sommer erreicht haben,” sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag in einer Rede vor Finanzanalysten. Der Sommer ende offiziell im September, fügte er hinzu. Zinssenkungen stünden dann erst einmal nicht an. “Dieses Thema liegt natürlich weiter entfernt in der Zukunft und ist definitiv nichts für dieses Jahr.”

Die EZB hatte im Juli 2022 im Kampf gegen die Inflation die Zinswende vollzogen und seitdem die Schlüsselsätze in rascher Abfolge bereits fünf Mal nach oben gesetzt – zuletzt im Februar um 0,50 Prozentpunkte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat für den März bereits die nächste Zinsanhebung um weitere 0,50 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt aktuell bei 2,50 Prozent.

Villeroy zufolge kommt es auch darauf an, wie lange die Zinsen dann auf dem Höchststand gehalten würden. Sie dürften so lange auf hohem Niveau belassen werden, wie es notwendig sei, um die Inflation wieder in Richtung der Zwei-Prozent-Zielmarke zu lenken, fügte er hinzu. Im Januar lag die Inflation im Euro-Raum mit 8,5 Prozent immer noch weit entfernt von diesem Ziel, obgleich sie schon den dritten Monat in Folge gefallen ist. Die Kerninflation, in der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgenommen sind, verharrte jedoch im Januar bei 5,2 Prozent. Das bereitet vielen Währungshütern Sorgen. Künftige Zinssenkungen hingen nicht nur von der Entwicklung der Gesamtinflation sondern auch von der Entwicklung der Kernrate ab, sagte Villeroy.

(Bericht von Leigh Thomas; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Kerstin Dörr; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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