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Verdi-Streik legt Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn lahm

Von:
Reuters
Aktualisiert: Feb 27, 2023, 11:51 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi hat mit einem ganztägigen Warnstreik den Betrieb an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn größtenteils lahmgelegt.

ARCHIV: Verdi-Logo während eines Streiks in Frankfurt, Deutschland

Berlin (Reuters) – Die Gewerkschaft Verdi hat mit einem ganztägigen Warnstreik den Betrieb an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn größtenteils lahmgelegt.

In Köln/Bonn finden nur zwei von 136 geplanten Passagierflügen regulär statt, wie der Airport am Montag mitteilte. “Die Terminals sind bis auf einige wenige Reisende heute Morgen nahezu leer.” Ursprünglich wären insgesamt rund 15.000 Reisende erwartet worden. In Düsseldorf kommt es voraussichtlich nur zu 89 von 330 geplanten Starts und Landungen, hieß es. Die Situation am Terminal sei ebenfalls ruhig, erklärte der Flughafen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. 205 Flüge wurden demnach bereits am Wochenende annulliert, 29 Flüge umgeleitet und sieben Verbindungen auf den Folgetag verlegt.

Verdi hatte bereits am Freitag zum Arbeitskampf aufgerufen. Mitte Februar hatte die Gewerkschaft mit eintägigen Streiks an sieben anderen großen Airports, darunter den Drehkreuzen Frankfurt und München, den Flugverkehr zum Stillstand gebracht. Fast 300.000 Passagiere waren davon nach Angaben des Flughafenverbandes ADV betroffen. Airlines und Flughäfen verurteilten den Arbeitskampf.

Hintergrund ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst und in der Luftsicherheit. In den Verhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sei eine Einigung in weite Ferne gerückt, argumentiert Verdi. Der Flughafenstreik sei der Auftakt für Ausstände im öffentlichen Dienst vieler Städte in Nordrhein-Westfalen. Verdi und die dbb-Tarifunion fordern für die staatlichen Bediensteten 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr.

Die Gewerkschaft kündigte zudem für den 1. März einen bundesweiten Warnstreik von rund 5000 Nachwuchskräften an. “Auszubildende und dual Studierende trifft die hohe Inflation besonders”, sagte Verdi-Chef Frank Werneke. Sie hätten in der Regel kein finanzielles Polster, auf das sie zurückgreifen könnten, um Nachzahlungen und die hohen Preissteigerungen aufzufangen. In der laufenden Tarifrunde fordert Verdi eine Erhöhung der Ausbildungs-, Studienvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich und eine unbefristete Übernahme. “Gute Bedingungen für Auszubildende und dual Studierende und anständige Entgelte nach der Ausbildung sind das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst.” Verdi bezeichnet das bisherige Angebot der Arbeitgeber für den Nachwuchs als unzureichend. Demnach beträgt die tabellenwirksame Erhöhung bei einer Laufzeit von 27 Monaten maximal 68 Euro.

Verdi rief unter anderem auch die Beschäftigten der öffentlichen Berliner Krankenhauskonzerne Vivantes und Charité sowie beim Jüdischen Krankenhaus zum Warnstreik am 6. und 7. März auf.

(Bericht von Miranda Murray und Klaus Lauer, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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