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Ukrainische Bevölkerung in Deutschland mehr als versiebenfacht

Von:
Reuters
Aktualisiert: Feb 16, 2023, 07:52 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Nach dem Angriff Russlands auf ihr Land vor fast einem Jahr sind 2022 rund 1,1 Millionen Ukrainer nach Deutschland gekommen.

ARCHIV: Unterbringungszentrum für Flüchtlinge am ehemaligen Flughafen Tegel in Berlin

Berlin (Reuters) – Nach dem Angriff Russlands auf ihr Land vor fast einem Jahr sind 2022 rund 1,1 Millionen Ukrainer nach Deutschland gekommen.

Gut zwei Drittel (68 Prozent) flüchteten von März bis Mai 2022, also in den ersten drei Monaten nach Beginn der Invasion, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Seit Mai nahmen die Fortzüge in die Ukraine wieder zu. Insgesamt gingen 139.000 Ukrainer in ihre Heimat zurück. “Sowohl die Fortzüge als auch die Zuzüge überstiegen 2022 das Niveau des Vorjahres um ein Vielfaches”, so die Statistiker. Zum Vergleich: 2021 wurden lediglich rund 13.000 Zuzüge aus der Ukraine und 6000 Fortzüge dorthin registriert. Unterm Strich ergibt sich daraus eine Nettozuwanderung von 962.000 Menschen aus der Ukraine. Sie war damit größer als die aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in den Jahren 2014 bis 2016 zusammen (834.000).

Die hohe Zuwanderung hat dazu geführt, dass die Bevölkerung mit ukrainischer Staatsangehörigkeit von 138.000 Menschen zu Beginn des vergangenen Jahres auf 1,02 Millionen Menschen im Oktober 2022 angewachsen ist. Sie hat sich somit mehr als versiebenfacht (plus 639 Prozent). Der Anteil der Ukrainerinnen und Ukrainer an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich dadurch von 0,2 auf 1,2 Prozent. Ukrainische Staatsangehörige waren damit nach türkischen Staatsangehörigen (1,6 Prozent oder 1,33 Millionen) die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland.

Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer lebten zuletzt in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (210.000), Bayern (152.000), Baden-Württemberg (135.000) und Niedersachsen (105.000). “Betrachtet man den Anteil der Ukrainerinnen und Ukrainer an der jeweiligen Gesamtbevölkerung in den Bundesländern, ergibt sich ein anderes Bild”, hieß es. Anteilig lebten die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer in Berlin und Hamburg mit je 1,5 Prozent, die wenigsten in Schleswig-Holstein (1,0 Prozent), gefolgt von Bayern, Bremen und Rheinland-Pfalz (je 1,1 Prozent).

Die kriegsbedingten Ausreisebeschränkungen für ukrainische Männer wirken sich auf die Alters- und Geschlechtsverteilung der Zugewanderten aus. So waren darunter im Jahr 2022 verhältnismäßig viele Frauen und Mädchen mit einem Anteil von 63 Prozent sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit 35 Prozent.

(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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