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Ukraine – Keine Gebiete an Russland für Waffenstillstand

Von:
Reuters
Aktualisiert: Jul 13, 2022, 15:06 GMT+00:00

(Neu: Weitere Opfer, Einzelheiten, Hintergrund)

Russlands Angriff auf die Ukraine geht in der Region Donezk weiter

– von Yesim Dikmen und Ali Kucukgocmen

Istanbul (Reuters) – Die Ukraine schließt eine Abtretung von Territorium an Russland als Teil eines Friedensabkommens aus.

“Das Ziel der Ukraine in diesem Krieg (…) ist die Befreiung unserer Gebiete, die Wiederherstellung unserer territorialen Integrität und die volle Souveränität im Osten und Süden der Ukraine”, sagte Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch in Istanbul. Ob er damit die Grenzen vom 24. Februar, dem Tag des Kriegsbeginns, meint oder auch die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim und die von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete im Donbass, blieb offen. Derzeit gebe es keine Friedensgespräche mit Russland, fügte er hinzu.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht derzeit keine Chance auf Verhandlungen der Ukraine mit Russland. “Worüber kann man mit jemandem verhandeln, der nicht mal bereit ist, mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz humanitäre Korridore für die Flucht von Zivilisten zu vereinbaren?”, fragte die Grünen-Politikerin in einem “Stern”-Interview. Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand und der Aufnahme von Verhandlungen wies sie zurück. “Welches Recht hätte ausgerechnet eine deutsche Außenministerin, für die Ukraine zu entscheiden, welchen Teil ihres Landes sie bitte schön abgibt, wie viele Millionen ihrer Bürgerinnen und Bürger sich Russlands Herrschaft zu unterwerfen haben?”

Kuleba äußerte sich am Rande von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine Freigabe von Getreideexporte aus seinem Land. Vermittelt werden die Gespräche in Istanbul von der Türkei und den Vereinten Nationen. “Wir sind zwei Schritte von einer Einigung mit Russland entfernt”, sagte Kuleba der spanischen Zeitung “El Pais”. “Wir sind in der letzten Phase, und jetzt hängt alles von Russland ab.” In ukrainischen Häfen sind mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide blockiert, weil die russische Marine eine Ausfahrt von Transportschiffen verhindert. Zudem haben die ukrainischen Streitkräfte die Häfen vermint, um russische Angriffe abzuwehren. Für eine Aufhebung der Blockade fordert die Ukraine Sicherheitsgarantien. Durch den Konflikt wird die ohnehin grassierende Hungersnot vor allem in Nordafrika weiter verschärft.

Der stellvertretende ukrainische Infrastrukturminister Juri Waskow sagte, es könne auch Getreide per Schiff über die Donau exportiert werden. In den vergangenen vier Tagen hätten bereits 16 Schiffe die Flussmündung passiert, sagte er. “Wir planen, dieses Tempo beizubehalten.” Die 16 Schiffe würden nun darauf warten, mit ukrainischem Getreide für den Export ins Ausland beladen zu werden. Mehr als 90 weitere Schiffe stünden im rumänischen Sulina-Kanal bereit. Auf der Sulina-Route könnten bislang vier Schiffe pro Tag abgefertigt werden, für den Getreideexport seien aber acht Schiffe pro Tag nötig.

RUSSLAND: VIER UKRAINISCHE KAMPF-JETS ABGESCHOSSEN

Das Kriegsgeschehen konzentrierte sich unterdessen weiter auf den Donbass im Osten der Ukraine, dessen vollständige Eroberung Russland als nächstes Ziel ausgegeben hat. Das russische Militär schoss nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau vier ukrainische Kampfjets ab. Eine Su-25 und eine Su-24 der ukrainischen Luftwaffe seien in der Region Donezk im Donbass getroffen worden, eine weitere Su-25 und eine Mig-29 im Gebiet von Mykolajiw im Süden, teilte das Ministerium in seinem täglichen Bericht mit. Die Ukraine widersprach dieser Darstellung. Unabhängig konnten diese Angaben nicht überprüft werden.

Auch in der Region Mykolajiw meldete die ukrainische Regierung am Mittwoch weiteren Beschuss. Dabei seien fünf Zivilisten getötet worden, teilte der stellvertretende Leiter des Präsidialamts in Kiew, Kyrylo Tymoschenko, mit. Russland weist den Vorwurf zurück, in der “militärischen Sonderoperation” gezielt auf Zivilisten zu feuern.

(Reuters-Büros; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Elke Ahlswede; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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