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Ukraine – Die wahren Teile der US-Geheimdokumente sind überholt

Von:
Reuters
Aktualisiert: Apr 12, 2023, 15:02 GMT+00:00

Kiew (Reuters) - Die Ukraine hat die Bedeutung der mutmaßlich durchgestochenen US-Geheimdokumente am Mittwoch heruntergespielt.

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov bei einer Begrüßungszeremonie mit der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles am Sitz des Verteidigungsministeriums in Madrid

Kiew (Reuters) – Die Ukraine hat die Bedeutung der mutmaßlich durchgestochenen US-Geheimdokumente am Mittwoch heruntergespielt.

Es handle sich um eine Mischung aus echten und gefälschten Informationen, sagte Verteidigungsminister Olexij Resnikow bei einem Besuch in Madrid. “Viele Informationen darin entsprechen nicht der Wirklichkeit”, erklärte er. “Die Informationen, die der Wirklichkeit entsprechen, haben ihre Relevanz verloren. Es ist also eine Mischung aus Wahrheit und Unwahrheit.” Resnikow sprach von einem Versuch, zum Nutzen Russlands Zwietracht unter den Verbündeten der Ukraine zu sähen. Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow wiederum erklärte, die online gestellten Dokumente der US-Geheimdienste könnten gefälscht und ein Versuch sein, Russland in die Irre zu führen.

Im März waren Dutzende mutmaßliche US-Dokumente in sozialen Medien aufgetaucht. Die Nachrichtenagentur Reuters hat mehr als 50 davon eingesehen, kann jedoch ihre Echtheit nicht bestätigen. Sie sollen US-Geheimdienstinformationen insbesondere zum Ukraine-Krieg enthalten. Das US-Verteidigungsministerium hat erklärt, offenbar seien einige Bilder manipuliert. Aus US-Kreisen ist verlautet, dass viele der Dokumente Momentaufnahmen der Lage im Februar und März enthielten, jedoch keine Informationen über zukünftige Einsätze. Zu den Verantwortlichen oder einem Motiv lagen zunächst keine gesicherten Angaben vor.

Sollte sich das Leck bestätigen, wäre es nach bisherigen Erkenntnissen deutlich kleiner als die Veröffentlichung von mehr als 700.000 Dokumenten, Videos und diplomatischen Schreiben ab 2010 durch die Enthüllungsplattform WikiLeaks. Die USA werfen deren Gründer Julian Assange 18 Vergehen vor, darunter Verstoß gegen ein Spionagegesetz. Er versucht gegenwärtig seine Auslieferung von Großbritannien an die USA zu verhindern. Assanges Anhänger beschreiben ihn als einen Helden, der Machtmissbrauch und Fehlverhalten der USA in den Kriegen in Afghanistan und dem Irak aufgedeckt habe.

(Bericht von Dan Peleschuk; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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