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Top-Ökonom Gropp kritisiert Subventionen für Chipfabriken in Ostdeutschland

Von:
Reuters
Aktualisiert: Feb 20, 2023, 08:37 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) kritisiert die Milliarden-Förderungen von Chipfabriken in Ostdeutschland.

Top-Ökonom Gropp kritisiert Subventionen für Chipfabriken in Ostdeutschland

Berlin (Reuters) – Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) kritisiert die Milliarden-Förderungen von Chipfabriken in Ostdeutschland.

“Wir werfen das Geld zum Fenster raus”, sagte der seit 2014 amtierende IWH-Präsident Reint Gropp der “Süddeutschen Zeitung” in einem am Sonntag verbreiteten Interview. Werke, die mit alter Technologie produzierten, zu fördern – das könne nicht der richtige Weg sein. “Ich beurteile diesen internationalen Subventionswettlauf sehr kritisch”, sagte Gropp. “Die öffentliche Förderung der neuen Infineon-Fabrik in Dresden wird eine Million Euro pro Arbeitsplatz betragen – das ist zuviel.” Der Ökonom und Regierungsberater sagte: “Warum sollte man so profitablen Unternehmen noch Geld geben? Es dürfen keine Geschenke verteilt werden.”

Infineon und Intel wollen in Dresden und Magdeburg neue Chipfabriken bauen. Infineon will alleine fünf Milliarden Euro investieren und rechnet mit einer staatlichen Förderung von einer Milliarde Euro. Es sollen rund 1000 neue Jobs entstehen.  

Intel baue zwar ein großes Werk, aber dort würden auch künftig keine wichtigen Entscheidungen fallen oder bedeutenden Aktivitäten für Forschung und Entwicklung angesiedelt, kritisierte der Ökonom. “Wir sollen besser Zukunftstechnologien fördern.” Die deutsche Wirtschaft brauche Innovationen, wenn sie bestehen wolle. Ein guter Ausgangspunkt wäre laut Gropp etwa, Forschung und Entwicklung zu fördern – an den Universitäten, Forschungseinrichtungen und Hochschulen, aber auch in den Unternehmen.

(Bericht von Klaus Lauer; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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