Frankfurt (Reuters) - Ein anhaltend hoher Kundenzustrom hat Telefonica Deutschland ein überraschend starkes Geschäftsergebnis beschert.
Frankfurt (Reuters) – Ein anhaltend hoher Kundenzustrom hat Telefonica Deutschland ein überraschend starkes Geschäftsergebnis beschert.
“Basierend auf dieser Dynamik blicken wir zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2023 und wollen weiter stärker als der Markt wachsen”, sagte Markus Haas, der Chef des Mobilfunkers am Mittwoch. Er rechne bei Umsatz und Betriebsgewinn mit einem Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dies sei im Vergleich zu 2022 zwar ein geringeres Wachstum. Er verwies aber darauf, dass er Anfang des vergangenen Jahres einen ähnlichen Ausblick geliefert und ihn später angehoben habe.
Die Aktien von Telefonica Deutschland fielen dennoch zeitweise um mehr als fünf Prozent. Börsianer äußerten sich enttäuscht, dass anders als in den Vorjahren keine Verbesserung der Gewinnmarge in Aussicht gestellt worden sei. “Angesichts der starken Kursentwicklung nehmen Anleger daher Gewinne mit”, sagte ein Analyst. Seit Jahresbeginn haben Telefonica-Titel fast 27 Prozent zugelegt, mehr als doppelt so viel wie die Deutsche Telekom.
Im abgelaufenen Jahr stieg der Telefonica-Umsatz um 5,9 Prozent auf 8,22 Milliarden Euro. Wachstumstreiber seien hier die Erlöse aus Hardware-Verkäufen, die knapp 14 Prozent zugelegt hätten. Der bereinigte operative Gewinn legte im Berichtszeitraum um 5,3 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro und das Netto-Ergebnis um knapp zehn Prozent auf 232 Millionen Euro zu. Umsatz und operatives Ergebnis seien die höchsten der Firmengeschichte. Auf dieser Basis stellte Telefonica Deutschland eine Dividende von 0,18 Euro je Aktie in Aussicht.
Das Unternehmen gewann 2022 insgesamt 1,2 Millionen neue Kunden. Überdurchschnittlich viele davon hätten sich für einen Tarif der Kernmarke o2 entschieden. Gleichzeitig liege die Abwanderungsquote mit rund einem Prozent auf historisch niedrigem Niveau.
Beim Ausbau des 5G-Netzes komme Telefonica Deutschland rascher voran als gedacht, sagte Haas. Ende 2022 konnten 80 Prozent der Bevölkerung mit dem schnellen Mobilfunkstandard versorgt werden. Für Ende 2023 gab Haas eine Quote von 90 Prozent als Ziel aus.
Konkurrent Vodafone hatte zu Monatsbeginn mit seinen Geschäftszahlen enttäuscht. Die Deutsche Telekom will am Donnerstag ihre Ergebnisse vorlegen. Sie hatte zuletzt einen Betriebsgewinn von mehr als 37 Milliarden Euro und ein Netto-Ergebnis von 1,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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