Frankfurt (Reuters) - Massive Technikprobleme bei der virtuellen Hauptversammlung des Reisekonzerns TUI sprechen aus Sicht von Kleinaktionären für eine Rückkehr zur Präsenzveranstaltung.
Frankfurt (Reuters) – Massive Technikprobleme bei der virtuellen Hauptversammlung des Reisekonzerns TUI sprechen aus Sicht von Kleinaktionären für eine Rückkehr zur Präsenzveranstaltung.
Das Aktionärstreffen musste am Dienstag mehr als zwei Stunden unterbrochen werden, was TUI mit Problemen im System des IT-Dienstleisters erklärte. Bei den Kleinaktionären seien virtuelle HVs nicht beliebt, sie bevorzugten Präsenzversammlungen, erklärte Alexander Vietinghoff-Scheel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Der Technikausfall unterstreiche diese Position. Die DSW lehnte daher die von TUI angestrebte Satzungsänderung ab, nach der in Zukunft über die Form der HV flexibel entschieden werden könnte. Auch die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hinterfragte den Nutzen der virtuellen HV.
Hauptversammlungen wurden aufgrund der Corona-Pandemie vor drei Jahren ins Internet verlegt. Auch in diesem Jahr finden sie in der Regel noch virtuell statt, da mit dem notwendigen langen Vorlauf das Infektionsgeschehen nicht absehbar war. Der Gesetzgeber ermöglicht es Unternehmen, auch in Zukunft bei der virtuellen Form zu bleiben. “Wir werden uns rechtzeitig vor der nächsten HV entscheiden, welches Format für uns das richtige ist”, erklärte TUI-Aufsichtsratschef Dieter Zetsche. Dabei werde die Erfahrung mit den Technikproblemen dieser HV einfließen. Am letzten Aktionärstreffen von TUI in Hannover vor der Pandemie hatten 1450 Aktionärinnen und Aktionäre teilgenommen.
(Bericht von Ilona Wissenbach; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)
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