Zürich (Reuters) - Die Schweizer Regierung rechnet wegen des Krieges in der Ukraine und der anziehenden Teuerung mit einer langsameren Konjunkturerholung und hat ihre Wachstumsprognose gesenkt.
Zürich (Reuters) – Die Schweizer Regierung rechnet wegen des Krieges in der Ukraine und der anziehenden Teuerung mit einer langsameren Konjunkturerholung und hat ihre Wachstumsprognose gesenkt.
Die beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) angesiedelten Ökonomen des Bundes erwarten 2022 nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,6 Prozent, wie aus ihrer am Mittwoch vorgelegten Prognose hervorgeht. Im März hatten sie noch ein Plus von 2,8 Prozent veranschlagt.
“Die Schweizer Wirtschaft ist positiv ins Jahr 2022 gestartet, aber die Aussichten für das internationale Umfeld haben sich eingetrübt”, erklärten die Seco-Wirtschaftsexperten. “Risiken für die globale Konjunktur gehen insbesondere vom Krieg in der Ukraine sowie von der Entwicklung in China aus.” Der starke Preisanstieg für Energieträger sowie Grundnahrungs- und Futtermittel und der damit einhergehende Teuerungsdruck bremsen die Nachfrage bei wichtigen Handelspartnern mit dämpfenden Effekten auf die Schweizer Exportwirtschaft. Und in China sei wegen der weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit einer deutlich schwächeren Entwicklung zu rechnen.
Die Seco-Ökonomen gehen neu von 2,5 Prozent Inflation im laufenden Jahr aus, nachdem bislang 1,9 Prozent prognostiziert wurden. Das dürfte den privaten Konsum dämpfen. Zudem laste die erhöhte Unsicherheit auf dem Investitionsklima.
Im kommenden Jahr rechnet das Seco neu mit einem BIP-Anstieg von 1,9 Prozent, nachdem bislang 2,0 Prozent prognostiziert wurden. Im Jahr 2021 hatte sich die Wirtschaft der Alpenrepublik vom Corona-bedingten Einbruch im Jahr davor erholt und war um 3,6 Prozent gewachsen.
Die BIP-Angaben sind um den Einfluss von Sport-Großereignissen wie etwa Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele bereinigt. Lizenzgebühren und Fernseheinnahmen von Organisationen wie dem Weltfußballverband Fifa und dem Internationalen Olympischen Komitee, die ihren Sitz in der Schweiz haben, beeinflussen die Wertschöpfung spürbar.
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