(Reuters) - Der russische Finanzminister Anton Siluanow verteidigt den umstrittenen Vorstoß für die Rückzahlung einer Fremdwährungsanleihe in der Landeswährung Rubel statt in Dollar.
(Reuters) – Der russische Finanzminister Anton Siluanow verteidigt den umstrittenen Vorstoß für die Rückzahlung einer Fremdwährungsanleihe in der Landeswährung Rubel statt in Dollar.
Damit werde eine Diskriminierung von russischen Gläubigern verhindert, sagte Siluanow am Mittwoch in Moskau. Schließlich seien deren Zahlungen beim Abwicklungshaus Euroclear wegen der westlichen Sanktionen eingefroren. Russland will die am 4. April fällig werdende Rückzahlung einer Fremdwährungsanleihe im Wert von zwei Milliarden Dollar in Rubel leisten. Das Finanzministerium machte keine Angaben dazu, wie hoch der Anteil ausländischer Investoren ist. Einem Insider zufolge ist ein Großteil der Gläubiger aus Russland.
Das Angebot des Ministeriums für die am 4. April fällig werdenden Bonds, Russlands größter Schuldentilgung in diesem Jahr, folgt auf die Verschärfung der westlichen Sanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine. Der Regierung in Moskau zufolge kommen diese einem “Wirtschaftskrieg” gleich. Als Reaktion darauf hat das Präsidialamt bereits von ausländischen Unternehmen verlangt, dass sie für russisches Gas in Rubel statt in Dollar oder Euro bezahlen.
Russland hat zuvor nach Darstellung des Finanzministeriums auch die dritte fällige Zinszahlung für eine Fremdwährungsanleihe seit Beginn der Invasion in der Ukraine geleistet. 102 Millionen Dollar für die bis 2035 laufende Staatsanleihe seien am Dienstag überwiesen worden. Die Zahlungen werden als erneuter Test dafür gewertet, ob die Regierung in Moskau ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen kann und Investoren bedient. Wäre es nicht zu einer Überweisung gekommen, wäre dies der erste Zahlungsausfall seit der Russischen Revolution 1917 gewesen, als die Bolschewiken Schulden aus der Zarenzeit nicht anerkannten.
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