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Russland will Digital-Geld testen – Bank of England denkt noch nach

Von:
Reuters
Aktualisiert: Nov 9, 2021, 16:26 GMT+00:00

Moskau/Peking (Reuters) - Die russische Notenbank will nächstes Jahr in einer Pilotphase einen digitalen Rubel testen.

ARCHIV: Elvira Nabiullina, Gouverneurin der russischen Zentralbank, nimmt an einer Sitzung des St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums (SPIEF) teil in Sankt Petersburg, Russland, 3. Juni 2021. REUTERS/Evgenia Novozhenina

Moskau/Peking/London (Reuters) – Die russische Notenbank will nächstes Jahr in einer Pilotphase einen digitalen Rubel testen.

Dies kündigte Zentralbankchefin Elvira Nabiullina am Dienstag bei einem Online-Auftritt auf einer Konferenz der finnischen Notenbank an. Der Prototyp einer Plattform für das Zentralbankgeld werde voraussichtlich Anfang 2022 zur Verfügung stehen. Erst nach der Testphase solle abschließend entschieden werden, ob Digitalgeld eingeführt werde. Perspektivisch soll auch ausgelotet werden, wie die nationale Digital-Rubel-Plattform mit Digitalgeld-Systemen anderer Notenbanken verbunden werden könne.

In Großbritannien sind die Würfel in Sachen Zentralbankgeld-Projekt hingegen noch nicht gefallen. Die Bank von England (BoE) und das Finanzministerium kündigten für nächstes Jahr Konsultationen zu digitalem Zentralbankgeld – kurz CBDC – an. Laut BoE ist noch keine Entscheidung gefallen, ob ein solches Projekt von nationaler Tragweite angegangen werden soll. Zugleich sei dies noch weit weg: “Der frühest mögliche Termin zum Start einer britischen CBDC wäre in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts.”

Viele Notenbanken prüfen derzeit die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. China gehört zu den Pionieren. Der Chef der chinesischen Notenbank (PBOC), Yi Gang, erklärte in einem Online-Auftritt auf der Konferenz, man werde das Projekt weiter vorantreiben und an der Ausgestaltung der Digitalwährung arbeiten. Es gelte, die Auswirkungen von Zentralbankgeld auf die Geldpolitik und den Finanzmarkt zu testen. Die PBOC hat bereits umfangreiche Testläufe mit einem digitalen Yuan in mehreren Millionenmetropolen gestartet.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine zweijährige Untersuchungsphase eingeleitet, um die Kerneigenschaften eines Digital-Euro festzulegen. Bis der digitale Euro kommt, dürften jedoch noch fünf Jahre ins Land gehen.

Treibende Kraft hinter den Initiativen der Zentralbanken ist die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs in allen Lebensbereichen. Zudem drängen internationale Technologiekonzerne wie Facebook mit eigenen Cyberdevisen auf den Markt. Nach der Rekordjagd von Ethereum hat auch die führende Cyber-Devise Bitcoin eine neue Bestmarke markiert.

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