Berlin (Reuters) - ProSiebenSat.1 verschiebt überraschend die ursprünglich für Donnerstag geplante Vorlage der Bilanz für 2022.
Berlin (Reuters) – ProSiebenSat.1 verschiebt überraschend die ursprünglich für Donnerstag geplante Vorlage der Bilanz für 2022.
Grund seien regulatorische Fragestellungen rund um das zum Segment Commerce & Ventures gehörenden Geschäft von Jochen Schweizer mydays, erklärte der Fernsehkonzern am Dienstagabend.
Man gehe nach einem jüngst erhaltenen Hinweis auf der Grundlage der Ergebnisse einer externen Prüfung davon aus, dass die Geschäftstätigkeit der beiden Töchter Jochen Schweizer GmbH und mydays GmbH, die im Wesentlichen im Vertrieb von Gutscheinen bestehe, in Teilen unter das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) falle. Deshalb prüfe man eine Anpassung des Geschäftsmodells von Jochen Schweizer mydays.
Die Umstände wirkten sich auf die laufenden Prüfungsarbeiten für den Jahres- und Konzernabschluss aus, sodass die Bilanz-Pressekonferenz nicht wie geplant am 2. März 2023 stattfinden könne. Als Folge daraus müsse möglicherweise auch der Termin für die ordentliche Hauptversammlung, bislang für den 2. Mai geplant, verschoben werden. Eine Konzern-Sprecherin sagte, es sei noch unklar, wann Bilanz-Pressekonferenz und Aktionärstreffen stattfinden können.
Zudem sei offen, wann der neue ProSiebenSat.1-Chef Berts Habets die künftige Strategie darlegen werde. Dies war ursprünglich auch für Donnerstag geplant. Der italienische Großaktionär MFE plädiert dafür, dass sich die Bayern stärker auf das Kerngeschäft Fernsehen und Unterhaltung fokussieren.
Bezogen auf die Außenumsatzerlöse des Konzerns machte die Geschäftstätigkeit von Jochen Schweizer mydays Group (ohne Regiondo) im Geschäftsjahr 2021 mit 73 Millionen Euro einen Anteil von 1,6 Prozent aus. ProSiebenSat.1 betonte, man halte auf Basis der bisherigen Erkenntnisse an dem bisherigen Gesamtjahresausblick für 2022 fest.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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