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Preiskrieg bei Auto-Batteriezellen – CATL lässt die Muskeln spielen

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Mar 1, 2023, 10:22 GMT+00:00

- von Zhang Yan und Brenda Goh und Nick Carey

Preiskrieg bei Auto-Batteriezellen – CATL lässt die Muskeln spielen

– von Zhang Yan und Brenda Goh und Nick Carey

Shanghai/London, 1. März (Reuters) – CATL lässt die Muskeln spielen. Der weltweit größte Hersteller von Batteriezellen für E-Autos, zu dessen Kunden Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz gehören, bietet Insidern zufolge kleineren chinesischen Autobauern Rabatte an.

Analysten zufolge zielt der Schritt darauf ab, kleinere chinesische Rivalen wie CALB oder EVE Energy auf Abstand zu halten. “Es geht sehr stark um Marktanteile”, sagte Caspar Rawles, Experte beim Analysehaus Benchmark Mineral Intelligence. “Das ist, wie ich denke, zum Teil ein Preiskrieg.”

Doch das Angebot an die Autobauer Nio und Zeekr hat einen Haken: Als Gegenleistung für den Rabatt müssen sie sich den Insidern zufolge verpflichten, den größten Teil ihrer Batteriezellen von CATL zu beziehen. Dabei soll es um bis zu 80 Prozent gehen, die von CATL kommen müssten, hieß es. Die Verhandlungen der Autohersteller mit CATL liefen noch, sagten die mit dem Vorgang vertrauten Personen. CATL antwortete nicht auf die Bitte um Stellungnahme. Auch Nio reagierte nicht, die Geely-Tochter Zeekr lehnte eine Stellungnahme ab.

CATL PROFITIERT VON LITHIUM-INVESTMENTS

In der Vergangenheit hatten chinesische Autobauer CATL wegen seiner marktbeherrschenden Stellung scharf kritisiert. Das Unternehmen kommt auf einen Anteil von rund 37 Prozent am weltweiten Batteriezellmarkt. CATL könnte nun Vorteile daraus ziehen, sich an Lithium-Minen und Raffinerien beteiligt zu haben, und über die niedrigeren Preise seinen Marktanteil ausbauen, sagte Eric Norris, beim weltweit führenden Lithium-Hersteller für Elektroautos Albemarle für das Energie-Speichergeschäft zuständig. “Der Preiskrieg läuft. Wir haben ihn vor einigen Wochen auf Fahrzeugebene gesehen. Wir sehen ihn nun auf der Batterieebene.”

Anfang des Jahres hatte der weltweit führende Elektroautobauer Tesla die Preise für seine Fahrzeuge um bis zu ein Fünftel gekappt; der chinesische Elektroautomarkt leidet unter dem Wegfall staatlicher Kaufprämien. Die geringere Nachfrage geht am Markt für Lithiumkarbonat nicht vorbei: Der Preis für den wichtigen Batterierohstoff in China ist seit dem vergangenen Jahr um rund 30 Prozent gesunken – auch deswegen, weil angesichts einer erwarteten Abkühlung auf dem chinesischen Markt viele Hersteller ihre Lagerbestände reduzierten.

Zugleich droht CATL eine stärkere Konkurrenz: So hat der chinesische Hersteller Li Auto angekündigt, in seinem neuen SUV Batterien von SVolt einzusetzen. Xpeng arbeitet mit Sunwoda zusammen, NIO plant den Bau eines eigenen Batteriewerks. Doch die Konkurrenz bleibt nicht untätig: Chinesischen Medienberichten zufolge hat auch SVolt Rabatte angeboten. SVolt hat eine Stellungnahme abgelehnt, Reuters konnte diese Berichte zunächst nicht bestätigen.

2022 hatten sich Batteriezellen noch um 24 Prozent verteuert, wie der auf die Batteriebranche spezialisierte Unternehmensberater Prabhakar Patil berechnet hat – nachdem sie zuvor jahrelang immer günstiger geworden waren. Doch unklar ist, ob auch westliche Autobauer von den CATL-Rabatten profitieren. “Die Preisreduktion, die CATL anbietet, hilft vor allem der chinesischen Elektroautobranche”, sagte James Frith, Experte bei der auf Batteriefirmen fokussierten Investmentgesellschaft Volta Energy Technologies. China habe derzeit den führenden Elektroautomarkt und wolle diesen Schwung nicht verlieren.

Unklar ist, wie die Aufsichtsbehörden auf die CATL-Rabatte reagieren. Die zuständige Behörde erkärte, seine Mitarbeiter hätten mit CATL gesprochen. Es sei geplant, die Kooperation mit dem Unternehmen zu verbessern. Details wurden nicht genannt. Dabei habe das Thema durchaus auch politische Sprengkraft: “Wenn einige von den Elektroautos mit den vergünstigen Batterien in Europa landen, könnte das zu Spannungen im Handel führen”, sagte Investor Frith.

(Bericht von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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