Washington (Reuters) - Die Probleme des US-Flugzeugbauers Boeing mit seinem Hoffnungsträger 737 MAX reißen nicht ab.
Washington (Reuters) – Die Probleme des US-Flugzeugbauers Boeing mit seinem Hoffnungsträger 737 MAX reißen nicht ab.
Diesmal geht es um ein von einem Zulieferer falsch verbautes Teil, das den hinteren Bereich des Flugzeugrumpfs mit dem Seitenleitwerk verbindet. Eine “beträchtliche Zahl” von bereits produzierten, aber noch nicht ausgelieferten oder noch unfertigen Maschinen sei betroffen, teilte Boeing in der Nacht zu Freitag (MESZ) mit. Das Problem könne dazu führen, dass in nächster Zeit weniger Boeing 737 MAX ausgeliefert werden können. Eigentlich wollte der Flugzeugbauer die 737-MAX-Produktion ab Juni deutlich hochfahren, nachdem das Modell nach zwei tödlichen Abstürzen 2018 und 2019 monatelang am Boden hatte bleiben müssen. Hunderte von Flugzeugen konnten nur mit Verspätung ausgeliefert werden.
Boeing-Aktien fielen am Freitag in Frankfurt um 4,2 Prozent auf 184,26 Euro. Die Papiere des Flugzeug-Zulieferers Spirit AeroSystems brachen am Donnerstag in New York nachbörslich um 11,8 Prozent ein.
Boeing steht nun voraussichtlich eine teure Rückrufaktion bevor. Spirit AeroSystems habe das Unternehmen am Mittwoch auf das Qualitätsproblem aufmerksam gemacht, dieses reiche aber wohl bis ins Jahr 2019 zurück. Alle Flugzeuge würden untersucht und das Teil wenn nötig ausgetauscht, erklärte Boeing.
In Betrieb befindliche 737-MAX-Maschinen könnten zunächst aber weiterfliegen, weil das Problem nicht sicherheitsrelevant sei, erklärte Boeing. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA schloss sich der Auffassung des Flugzeugbauers an, dass es kein unmittelbares Sicherheitsrisiko gebe. Man werde aber alle betroffenen Maschinen vor der Auslieferung überprüfen. Das macht die Behörde seit den Abstürzen bereits mit allen Boeing 737-MAX und 737 so. Einige Versionen der Boeing 737 MAX, etwa die MAX 9, verwenden das Teil von anderen Lieferanten, die es korrekt verbaut haben.
Im ersten Quartal hat Boeing allein 111 737-MAX-Flugzeuge ausgeliefert, bis Jahresende sollten es eigentlich 400 werden. Dazu wollte der US-Konzern die Produktion bis Juni von 31 auf 38 Maschinen im Monat hochfahren. Ein Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, ob es nun dabei bleiben kann.
(Bericht von Valerie Insinna und David Shepardson; Geschrieben von Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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