Berlin (Reuters) - Tesla hat seine Pläne zur Herstellung kompletter Batterien in Deutschland nach Angaben des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums aufgegeben.
Berlin (Reuters) – Tesla schiebt seine Pläne zur Herstellung kompletter Batterien in Deutschland auf die lange Bank.
Der Fokus der Zellfertigung liege aufgrund der Steueranreize derzeit in den USA, teilte eine Tesla-Sprecherin am Mittwoch mit. Das bedeute nicht, dass Tesla die Pläne in Deutschland aufgebe, sie würde eher von “pausieren” sprechen. “Wir haben in der Gigafactory Berlin-Brandenburg mit der lokalen Montage von Batteriesystemen begonnen und befinden uns im Produktions-Hochlauf”, erklärte Tesla. In naher Zukunft würden diese auch in den in Grünheide bei Berlin gebauten Fahrzeugen verbaut werden. Die Batteriezellfertigung dort sei derzeit noch nicht vollumfänglich in Betrieb.
Für Einzelkomponenten wie die Elektrode seien die Produktionsvorbereitungen in vollem Gange. Hierzu zähle auch der Versand der Elektroden in die USA. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium hatte am Montag auf Anfrage von Reuters erklärt, Tesla habe mit der Produktion von Batteriesystemen in Grünheide begonnen und bereite die Herstellung von Batteriezellkomponenten vor. “Das Unternehmen hat weitere Produktionsschritte in den USA priorisiert, weil die steuerlichen Rahmenbedingungen dort günstiger sind.”
Der US-Autobauer hatte ursprünglich geplant, die gesamte Batterie am Standort Grünheide in Brandenburg zu produzieren, mit einer Spitzenkapazität von über 50 Gigawattstunden pro Jahr. Firmenchef Elon Musk hatte die Berliner Gigafactory als größte Batteriefabrik der Welt angekündigt. Bei der Eröffnung im März 2022 sagte er, das Batteriewerk werde bis Ende 2023 die Serienproduktion erreichen. Tesla hat Schwierigkeiten, die Produktion der 4680-Batteriezellen in seinen Fabriken in Fremont (Kalifornien) und Austin (Texas) hochzufahren, was Experten auf neue und unerprobte Techniken zurückführen. Ende Januar hatte der E-Autobauer angekündigt, dass er mehr als 3,6 Milliarden Dollar in die Erweiterung seines Gigafactory-Komplexes in Nevada investieren werde, um zwei neue Fabriken zu errichten – eine für die Massenproduktion des lange verzögerten Elektro-Lkw Semi und die andere für die Herstellung der neuen Batteriezelle 4680.
(Bericht von Victoria Waldersee, geschrieben von Jan C. Schwartz; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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