Berlin (Reuters) - Nicht nur die deutsche Industrie leidet unter dem Mangel von Vorprodukten, auch die Baubranche muss Lieferengpässe wegstecken.
“Die mangelnde Verfügbarkeit von vielen Baustoffen behindert den Baustellenbetrieb und damit die Gewerke in ihrer Arbeit”, erklärte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Marcus Nachbauer, am Donnerstag. Das Problem umfasse etliche Materialien: Demnach fehlen Rohre für Fundamente, Kunststoffe und Kupfer für Kabel, Folien, Dämmstoffe und Holz für den Dachstuhl. Auch bei Tragwerkskonstruktionen im Stahlbau gebe es Engpässe. “Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Materialversorgung in den nächsten Wochen leider nicht normalisieren wird”, warnte Nachbauer. Dies werde den Betrieb der Baustellen bremsen und Firmen zu mehr Kurzarbeit zwingen.
Für den öffentlichen Bau schlägt der Verband die Berücksichtigung sogenannter Stoffpreisgleitklauseln bei neuen Aufträgen vor. “Weitere Preissteigerungen, aber auch -senkungen besonders betroffener Baustoffe können über eine derartige Regelung für beide Vertragspartner angemessen ausgeglichen werden”, sagte Nachbauer. Zudem sollten die öffentlichen Auftraggeber auf Sanktionen bei Verzögerungen aufgrund von Lieferengpässen verzichten. Die 370.000 Unternehmen des Bau- und Ausbauhandwerks würden alles versuchen, um den Baustellenbetrieb aufrechtzuerhalten. “In einem gemeinsamen Gespräch mit der Bundesregierung, den Baustoffherstellern, und dem Fachhandel könnten wir die aktuelle Lage wie auch mögliche Lösungswege gemeinsam diskutieren und vereinbaren.”
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