Brüssel/Berlin (Reuters) - Der konkrete Umtauschkurs für die Euro-Einführung in Kroatien steht.
Brüssel/Berlin (Reuters) – Der konkrete Umtauschkurs für die Euro-Einführung in Kroatien steht.
Der Wechselkurs wurde am Dienstag beim Treffen der europäischen Finanzminister auf 7,5345 Kuna je Euro festgelegt, wie aus einer Mitteilung des EU-Rats hervorgeht. Der Balkan-Staat will die europäische Gemeinschaftswährung zum 1. Januar 2023 einführen – hat also noch knapp ein halbes Jahr für die technischen Vorbereitungen. Zurzeit besteht der Euro-Raum aus 19 der 27 EU-Mitgliedsstaaten. Zuletzt übernahm Litauen 2015 den Euro als offizielles Zahlungsmittel.
Es handele sich um eine vernünftige politische Entscheidung, teilte die tschechische EU-Ratspräsidentschaft mit. “Kroatien erfüllt alle erforderlichen ökonomischen Kriterien.” Überprüft wurden im Vorfeld der formalen Entscheidung am Dienstag unter anderem Kriterien mit Blick auf die Preis- und Wechselkursstabilität, eine solide Haushaltsführung sowie die langfristigen Zinssätze. Tschechien selbst hat den Euro bislang nicht eingeführt.
Die Europäische Zentralbank teilte mit, zahlreiche kroatische Geldhäuser würden bereits seit 2020 von der EZB überwacht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sprach von einem Grund zur Freude und gratulierte Kroatien. EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis sagte, eine größere Euro-Zone werde international auch mehr Einfluss haben. Mit dem Euro werde es leichter, in Kroatien zu investieren. Es könne mit mehr Jobs im Land und einem steigenden Lebensstandard gerechnet werden.
Kroatien mit seinen rund vier Millionen Einwohnern ist seit 2013 Mitglied der EU, hat bislang aber die Kuna als Währung behalten. Das Land ist seit 1991 unabhängig. Der Nachbar Slowenien – ebenfalls früher Teil von Jugoslawien – hat den Euro bereits 2007 eingeführt.
Der Wert des Euro rutschte am Dienstag fast unter die symbolische Marke von einem Dollar – bis auf 1,00005 Dollar, ein 20-Jahres-Tief. Die Furcht vor einer Rezession und die in den USA deutlich schneller steigenden Zinsen setzen dem Euro momentan zu. Die Gemeinschaftswährung war 1999 mit einem Kurs von gut 1,17 Dollar gestartet. Das bisherige Rekordtief wurde im Oktober 2000 bei 0,8225 Dollar markiert, bis Juli 2008 kletterte der Euro dann aber auf das Rekordhoch von 1,6038.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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