Frankfurt (Reuters) - Die Stimmung der europäischen Anleger am letzten Handelstag des Jahres bleibt gedrückt.
Frankfurt (Reuters) – Die Stimmung der europäischen Anleger am letzten Handelstag des Jahres bleibt gedrückt.
Der deutsche Leitindex Dax und sein europäisches Pendant EuroStoxx50 verloren am Freitagvormittag jeweils 0,7 Prozent auf 13.977 beziehungsweise 3822 Punkte. Die Investoren machten sich erneut Sorgen um die Geldpolitik der großen Zentralbanken und das damit verbundene Risiko einer Rezession. “Der Aktienmarkt war das ganze Jahr über sehr stark von der US-Notenbank Fed getrieben”, sagte David Bizer, Geschäftsführer beim Investmentmanager Global Customized Wealth. “Der Markt hat die ganze Zeit versucht zu antizipieren, wann, wie schnell und wie lange die Fed die Zinsen erhöhen wird.”
Auch die Ungewissheit über die Lage in China nach den Lockerungen der strengen Corona-Politik trieb Anleger um. Die Infektionszahlen steigen derzeit drastisch. Da aber kaum noch getestet wird, spiegeln sich diese nicht in den offiziellen Zahlen wider. Analysten gehen daher davon aus, dass sich die zweitgrößte Wirtschaft der Welt frühestens am Ende des ersten Quartals 2023 erholt.
ÖL DANK REISEVERKEHR ERNEUT IM PLUS
Der Reiseverkehr zum Jahresende und das Verbot der Regierung in Moskau für Öl-Exporte in Länder, die Russland sanktioniert haben, stützte Ölpreise. Die Sorte Brent verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 83,09 Dollar pro Barrel (159 Liter) und WTI kletterte um 0,6 Prozent auf 77,95 Dollar pro Barrel. Leon Li, Analyst beim Online-Broker CMC Markets, sieht den Aufwärtstrend allerdings als kurzfristig an. Der sinkende Verbrauch wegen der schwächelnden globalen Wirtschaft werde die Angebotsverknappung ausgleichen. “Man erwartet für das kommende Jahr einen raschen Anstieg der globalen Arbeitslosenquote, was die Energienachfrage bremsen wird. Daher denke ich, dass die Ölpreise im nächsten Jahr auf 60 Dollar fallen könnten.”
Bei den Einzelwerten stieg die Energiekontor-Aktie um 2,7 Prozent auf 77,20 Euro. Der Bremer Entwickler von Wind- und Solarparks verkauft eine Windenergieanlage in Niedersachsen an den dänischen Investor Difko.
In Mailand verlor Telecom Italia 2,5 Prozent. Die italienische Regierung möchte die Kontrolle über die Festnetzanlagen des Telefonkonzerns behalten und den Verlust von Arbeitsplätzen vermeiden, während sie “alles andere” dem Markt überlassen wolle, sagte Regierungschefin Giorgia Meloni. Sie hatte im Wahlkampf eine Verstaatlichung des Unternehmens als Teil der Pläne zur Schaffung eines Breitbandnetzes gefordert. Die italienische Regierung distanzierte sich allerdings später von den Plänen.
(Bericht von Zuzanna Szymanska.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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