Mailand (Reuters) - Bei Italiens ehemaligem Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ist einem Insider zufolge Leukämie diagnostiziert worden.
Mailand (Reuters) – Der Krankenhausaufenthalt des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi geht seinen Ärzten zufolge auf eine Lungeninfektion zurück.
Alberto Zangrillo und Fabio Ciceri gaben am Donnerstag in ihrer ersten Stellungnahme zum Gesundheitszustand des 86-Jährigen zudem bekannt, dass er seit längerem an Blutkrebs leide, der Chronischen myelomonozytären Leukämie (CMML). Die Lungenprobleme stünden damit in Verbindung. Seit wann das Krebsleiden besteht, wurde nicht bekannt. Fedele Confalonieri, ein langjähriger Freund und der Vorsitzende des Familienkonzerns MFE-MediaforEurope, sprach nach einem Krankenbesuch in Mailand von einer deutlichen Besserung in den vergangenen 24 Stunden: “Wir sind optimistischer.”
Berlusconi baute das größte Fernsehimperium Italiens auf, bevor er 1994 in die Politik ging. Die Mediengruppe MFE ist Großaktionärin bei ProSieben-Sat.1 und wird von seiner Familie geführt. Der vierfache Ministerpräsident trat 2011 endgültig von dem Amt zurück. Seit den Wahlen im September ist er Senator. In den vergangenen Jahren hat seine Gesundheit gelitten. Unter anderem wurde er 2016 am Herzen operiert, zudem wurde Prostata-Krebs diagnostiziert. Seit einer Corona-Erkrankung 2020 musste er mehrfach im Krankenhaus behandelt werden.
Experten sehen keinen klaren Nachfolger für Berlusconi als Vorsitzenden der Forza Italia, die zur Regierungskoalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehört. Sein langjähriger Verbündeter und Parteifreund Antonio Tajani, Vize-Premier und Außenminister, sagte dem Sender RAI: “Wir wollen alle optimistisch sein und wir hoffen, dass der Löwe bald zurückkehrt, um die Führung der Partei zu übernehmen. Er ist unser politischer Anführer. Und natürlich gibt er nie auf.”
(Bericht von Elvira Pollina; Geschrieben von Elke Ahlswede und Scot W. Stevenson; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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