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Insider – EVG und Verdi planen Großstreik am 27. März

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 21, 2023, 14:36 GMT+00:00

- von Klaus Lauer Berlin (Reuters) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen Insidern zufolge am 27. März zeitgleich mit einem Streik den Verkehr in Deutschland weitgehend lahmlegen.

ARCHIV: Verdi-Logo während eines Streiks in Frankfurt, Deutschland

– von Klaus Lauer

Berlin (Reuters) – Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen Insidern zufolge am 27. März zeitgleich mit einem Streik den Verkehr in Deutschland weitgehend lahmlegen.

Ziel sei ein Arbeitskampf unter anderem im Fernverkehr der Bahn und an Flughäfen, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Die EVG und Verdi laden für Donnerstag zu einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Gewerkschaftsspitzen ein. Thema seien die jeweils aktuellen Tarifverhandlungen. Verdi verhandelt für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, unter anderem auch für die Beschäftigten im ÖPNV und an den Flughäfen. Die EVG verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei Bahn- und Busunternehmen. EVG und Verdi lehnten eine Stellungnahme ab und verwiesen auf die Pressekonferenz.

Daran teilnehmen sollen der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke, die stellvertretende Verdi-Chefin Christine Behle, der EVG-Chef Martin Burkert und die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay. Die Tarifverhandlungen zwischen Verdi sowie Bund und Kommunen sowie die Gespräche zwischen der EVG und der Deutschen Bahn sind derzeit festgefahren. Die Arbeitnehmervertreter fordern bessere Angebote der Arbeitgeber, damit die Beschäftigten die hohe Inflation abfedern können. Die Kaufkraftverluste und die Energiekrise als Folgen des Ukraine-Kriegs haben zu hohen Lohnforderungen geführt.

EVG: WENN STREIK, DANN NICHT NUR BEI DER DEUTSCHEN BAHN

EVG-Vize Ingenschay hatte kürzlich bereits betont, man stehe gemeinsamen Aktionen mit Verdi offen gegenüber. “Wenn wir uns mit Verdi koordinieren, umso besser. Dann wird der Druck wirklich auch hoch werden”, sagte Ingenschay nach der jüngsten Tarifrunde mit der Bahn. EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch hatte angekündigt, dass ein Arbeitskampf dann nicht nur für die DB, sondern für alle Bahnbetreiber gelte. “Wir wollen auch der Bevölkerung ersparen, dass dann einen Tag da gestreikt wird, einen Tag da gestreikt wird.”

Die EVG verhandelt nach eigenen Angaben für rund 180.000 DB-Beschäftigte und bis 23. März auch mit kleineren Bahn-Unternehmen mit insgesamt weiteren 50.000 Beschäftigten. Die Bahn-Gewerkschaft hat erklärt, dass sie nach diesen Gesprächen über das weitere Vorgehen und Warnstreiks entscheiden werde. Die EVG verlangt zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Während die Gewerkschaft eine Laufzeit von zwölf Monaten fordert, bietet die Bahn 27 Monate. Die Löhne der DB-Beschäftigten sollen laut Bahn-Angebot in zwei Schritten um fünf Prozent steigen. Zudem sollen die Mitarbeitenden 2500 Euro als Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten erhalten.

Bahn-Personalverstand Martin Seiler hatte vorige Woche erklärt, der Konzern bereite sich so gut wie möglich auf einen Arbeitskampf vor. Eine Firmen-Sprecherin wollte sich zum geplanten Streik am 27. März nicht äußern.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes fordern Verdi und die dbb-Tarifunion für die staatlichen Bediensteten 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr. Die Gewerkschaft hat mehrfach Flughäfen in Deutschland lahmgelegt und bestreikt Kliniken, Schulen, Kitas, Müllabfuhren und andere öffentliche Einrichtungen. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 27. bis 29. März in Potsdam angesetzt.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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