Neu Delhi (Reuters) - Indien und Russland wollen ihre ökonomischen Beziehungen mit einem Freihandelsabkommen stärken.
Neu Delhi (Reuters) – Indien und Russland wollen ihre ökonomischen Beziehungen mit einem Freihandelsabkommen stärken.
Es gebe eine Vorabverständigung darüber, sagte der indische Außenminister S. Jaishankar am Montag bei einer Veranstaltung in Neu-Delhi. Dieses werde nach den Worten des russischen Handels- und Industrieministers Denis Manturow eine Garantie für bilaterale Investitionen bieten. Angesichts der westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs will Russland seine Handelsbeziehungen zu anderen Ländern ausbauen, vor allem in Asien. Indien hat die russische Invasion in der Ukraine nicht ausdrücklich kritisiert und zu einer friedlichen Lösung des Konflikts durch Dialog aufgerufen.
Russland ist mittlerweile zu Indiens wichtigstem Lieferanten von Rohöl aufgestiegen und löste damit den Irak ab. Insgesamt stiegen die indischen Importe aus Russland in den zwölf Monaten bis zum 31. März um fast das Vierfache auf 46,33 Milliarden Dollar. Moskau sei bestrebt, die Maschineneinfuhren aus Indien zu steigern, sagte Industrieminister Manturow. “Wir müssen eine Nische bei den Produkten finden, die Indien ersetzen kann”, sagte er vor Reportern.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete im November, dass Russland möglicherweise mehr als 500 Produkte aus Indien für Schlüsselsektoren wie Autos, Flugzeuge und Züge importieren möchte. Der Grund: Die westlichen Sanktionen untergraben Moskaus Fähigkeit, die russischen Kernindustrien am Laufen zu halten. Indien wiederum ist bestrebt, sein wachsendes Handelsdefizit mit Russland zu verringern, das seit Jahrzehnten Indiens größter Lieferant von Militärausrüstung ist und den viertgrößten Markt für indische Pharmazeutika darstellt.
Außenminister Jaishankar sagte, dass die indische Wirtschaft von russischer Technologie profitieren könne. Die Regierung arbeite deshalb daran, die Probleme in den Bereichen Zahlungen, Zertifizierung und Logistik zu lösen.
(Bericht von Nidhi Verma and Krishn Kaushik, geschrieben von Rene Wagner. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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