Berlin (Reuters) - Die Mieten in Deutschland ziehen einer Studie zufolge auch zu Jahresanfang spürbar an.
Berlin (Reuters) – Die Mieten in Deutschland ziehen einer Studie zufolge auch zu Jahresanfang spürbar an.
Bundesweit stiegen die Angebotsmieten zwischen Januar und März binnen Jahresfrist um 7,4 Prozent für Bestandswohnungen und um 7,7 Prozent für Neubau-Mietwohnungen, wie die Immobilien-Plattform ImmoScout24 am Donnerstag mitteilte. Wohnungssuchende seien vor allem in den sieben größten Metropolen betroffen. Denn neben stark steigenden Angebotsmieten sei hier die Nachfrage und damit die Konkurrenz bei der Suche nach einer Mietwohnung besonders hoch. In der Folge suchten Menschen auch verstärkt im Speckgürtel von größeren Städten nach einer neuen Bleibe.
In den großen Ballungsräumen sehe man teilweise historische Entwicklungen im Vergleich zu Ende 2022. “Berlin und Stuttgart verzeichnen im Bereich der Neubau-Mietwohnungen innerhalb des ersten Quartals extreme Anstiege von rund acht und neun Prozent, die so nie dagewesen sind”, sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. “Wie dramatisch die Entwicklung in den Metropolen tatsächlich ist, wird im Jahresvergleich deutlich.” Denn binnen eines Jahres seien die Angebotsmieten im Bestand bis zu zwölf Prozent und im Neubau bis zu 20 Prozent gestiegen.
In Berlin liegen die Angebotsmieten für Bestandswohnungen bei 12,56 Euro pro Quadratmeter, während München mit 18,44 Euro mit Abstand am teuersten ist. Der bundesweite Schnitt liegt bei 8,01 Euro. Für Neubau-Mietwohnungen muss man tiefer in die Tasche greifen: deutschlandweit sind es 11,01 Euro pro Quadratmeter, in Berlin 17,64 Euro und in München 22,30 Euro.
Derweil erholt sich der Markt für Kaufimmobilien wieder etwas, nachdem es Ende 2022 noch Preisrückgänge von bis zu zehn Prozent gab. Deutschlandweit lagen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand und im Neubau im ersten Quartal je 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand lag im Schnitt bei 2778 Euro pro Quadratmeter und im Neubau bei 3992 Euro. Auch hier ist München mit 7346 Euro beziehungsweise 9443 Euro je Quadratmeter das bei weitem teuerste Pflaster. Immobilien mit schlechter Energieeffizienzklasse verzeichnen stärkere Preisabschläge, betonte Crockford. Eine konkrete Prognose zur Entwicklung bei Kaufimmobilien wagte sie nicht, sagte aber: “In den Metropolen würde ich nicht von sinkenden Preisen ausgehen.”
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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